Die Europäische Investitionsbank (EIB) will in den kommenden Jahren Kleinunternehmen in Europa stärker fördern. Bis Ende 2020 solle deren Anteil im Rahmen der EU-Investitionsinitiative Efsi von 26 auf 40 Prozent steigen, sagte EIB-Präsident Werner Hoyer am Donnerstag in Brüssel. Die Bank verwaltet den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (Efsi). Mit diesem Prestigeprojekt der EU-Kommission von Jean-Claude Juncker sollen bis Ende 2020 über Garantien Investitionen in Höhe von rund 500 Milliarden Euro angestoßen werden.
2017 stellte die EIB-Gruppe für kleine und mittlere Unternehmen Finanzierungen in Höhe von 29,6 Milliarden Euro bereit, insgesamt kam sie auf rund 78 Milliarden Euro. Neben den Ausgaben für die Kleinunternehmen floss ein Großteil der Mittel in Infrastruktur- und Umweltprojekte sowie Innovationen. Die EIB gehört den 28 EU-Mitgliedstaaten.
160 Milliarden Euro für den Klimaschutz
Hoyer bekräftigte zudem die EIB-Ziele zur Bekämpfung des Klimawandels und sowie von Migrationsursachen. Von 2016 bis 2020 wolle die Bank 100 Milliarden Euro für den Klimaschutz bereitstellen. Die Lebensbedingungen in den südlichen Nachbarländern der EU und auf dem Westbalkan sollen zudem durch Investitionen von sechs Milliarden Euro verbessert werden. Ein Großteil der Mittel soll in die Schaffung von Arbeitsplätzen in kleinen und mittleren Unternehmen fließen.
Sorgen bereitet dem ehemaligen FDP-Politiker Hoyer, der 2018 seine zweite sechsjährige Amtszeit an der Spitze der EIB beginnt, vor allem der Brexit. Großbritannien gehört mit 16 Prozent des Kapitals neben Deutschland, Italien und Frankreich zu den stärksten Anteilseignern der Bank. «Der Brexit ist die schlimmste Entscheidung, die 2016 getroffen wurde», sagte Hoyer. «Es ist schmerzhaft für Bürger auf beiden Seiten des Kanals.» Mit dem Austritt aus der EU im März 2019 verliert Großbritannien voraussichtlich auch die Mitgliedschaft in der EIB. Die Gespräche über die Trennungsmodalitäten laufen derzeit.
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