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FestivalHappy Birthday, e-Lake! Bis zu 9.000 Leute feiern mit viel Humor, rasanten Beats – und ohne Antilopen Gang

Festival / Happy Birthday, e-Lake! Bis zu 9.000 Leute feiern mit viel Humor, rasanten Beats – und ohne Antilopen Gang
Die Hände zum Himmel: Das E-Lake ist auch endlich wieder da – mit 25 so langsam sogar in „alter“ Frische Foto: Frank Goebel

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Geschätzt 8.000 bis 9.000 Menschen haben am Freitag (12.8.) nach zwei Jahren Corona-Pause wieder ein e-Lake-Festival feiern können – mit allem, was dazugehört: viel gute Laune auf und vor zwei Bühnen, eingerahmt von einem lauschigen Gelände. Rund 200 freiwillige Helfer bringen sich für das Umsonst-Festival am Wochenende ein.

Das e-Lake wird 25 – da hat die Hip-Hop-Crew 257ers zur Feier des Abends natürlich „Holz“ mitgebracht: Die vollkommen und mit großer Absicht ziemlich sinnbefreite Hymne war einer der vielen Songs, die am Abend auf der großen Bühne des e-Lake ausgelassen gefeiert wurden – so wie das ganze Festival überhaupt, das endlich wieder glänzende Unterhaltung im überschaubaren, aber gar nicht mehr so kleinem Rahmen bot, bei freiem Eintritt, wohlgemerkt.

Aus der im Jahr 1983 umgesetzten Idee, mal was für die Jugend in und um Echternach zu bieten, ist längst eines der beliebtesten Festivals der Region geworden. An diesem Wochenende kann das e-Lake seinen 25. Geburtstag feiern – „wobei wir die zwei Corona-Ausgaben einfach nicht mitgezählt haben“, sagt Sprecher Jempi Hoffmann. Die stark eingedampften beziehungsweise virtualisierten Versionen haben einfach nicht das echte E-Lake-Feeling herübergebracht. „Ich bin auch froh, dass wir nicht noch ein drittes Jahr so bestreiten mussten.“

Das waren ganz offensichtlich auch die Luxemburger Hip-Hopper von De Läb, die seit 2010 ein Abo aufs E-Lake haben. Sie haben sich zwar auch die Corona-Mini-Version (für handverlesene Gäste) nicht entgehen lassen, aber endlich wieder richtig „im Haus“ zu sein, hat offenbar einen ziemlichen Energieschub gegeben – auch hier hatten Band und Publikum jedenfalls sehr viel Spaß miteinander.

Wem die gerne auch mal ins kindlich-anarchisch umkippende Hip-Hop-Geburtstagsparty (Wall Of Death! Wasserpistolen! Konfetti!) zu anstrengend war, der konnte etwas „intellektuellere“ Musik auf der kleinen Bühne nebenan finden. Aber auch zum vertrackten Mathrock von „Mutiny On The Bounty“ kann man offensichtlich ziemlich gut „abgehen“. Der nachfolgende Rapper Maz konnte jedenfalls auch hier ein gut gelauntes Publikum übernehmen, das ihm seine literarischen Lines zu konzentrierten Trap-Beats aus der Hand fraß: Maz’ Lyrics und Botschaft sind wütende, weil verzweifelte Aufrufe, endlich die Masken und Schranken zwischen den Menschen herunterzureißen.

Apropos Masken: Während die Corona-Situation zum Glück nicht mehr die Allgegenwart der Gesichtsbedeckungen erfordert, erinnert die Abwesenheit der eigentlich vorgesehenen Headliner Antilopen Gang wieder daran, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist. Das verdammte Virus hat sich in der deutschen Hip-Hop-Crew breitgemacht – man darf aber sagen, dass die 257ers, De Läb und die anderen Künstler die Lücke wohl mehr als geschlossen haben.

Nach der handgemachten Mucke steht am Samstag die Elektronik im Vordergrund in Echternach. Prominentester Headliner des Programms auf zwei Bühnen dürfte wohl der deutsche DJ Paul van Dyk sein.