Sie lauern im Buckingham-Palast, am Oxford Circus und unter roten Doppeldeckerbussen: Füchse haben die britische Hauptstadt überrannt. So scheint es zumindest, wenn lokale Medien immer wieder wird vom explosionsartigen Wachstum der Fuchspopulation berichten – häufig nach Vorfällen, bei denen die Raubtiere unangenehm aufgefallen sind.
«Bis zu zehn Füchse sehe ich am Tag in der Stadt», erzählt Kammerjäger Steve Barron, während er zwei blaue Plastiksäcke in seinen Pick-up legt. «Die beiden habe ich heute Morgen in zwei der Fuchsfallen entdeckt, die ich hier auf dem Gelände verteilt hatte», sagt er, während er den Käfig in das Innere des Wagens wuchtet. Die Flinte, mit denen er die Tiere erlegt hat, hängt in einer Halterung.
Nachtaktive, urbane Terroristen
Acht Füchse habe er auf diese Weise in den vergangenen zwei Wochen auf dem Hochschulgelände im Norden der Stadt getötet. «Das ist deutlich humaner als das, was viele Privatpersonen in ihren Gärten machen», beteuert Barron. Er weiß jedoch, dass der Job ihn nicht gerade beliebt macht. «Viele Menschen lieben Füchse. Aber ich mache hier nur meinen Job», sagt er. Zudem wüssten viele nicht, was für ein Risiko die Tiere für den Menschen darstellen könnten.
Die Aussage deckt sich mit dem, was häufig über zu Füchse zu hören ist. Die «nachtaktiven, urbanen Terroristen» – so beschrieb die britische Zeitung «The Guardian» die Tiere kürzlich – begehen demnach «brutale Angriffe». Im März verletzte etwa ein Fuchs einen Chihuahua in einem Garten schwer. Im vergangenen Sommer starben acht Humboldt-Pinguine in einem Themenpark im Südwesten Londons durch einen Fuchs-Angriff. Ganz selten sind die Zwischenfälle deutlich gravierender, wie im Jahr 2013, als eines der Tiere einem Kleinkind einen Finger abbiss. Der Finger konnte in einer mehrstündigen Operation wieder angenäht werden.
Wer ist gefährlicher?
Dazu äußerte sich auch der amtierende Außenminister Boris Johnson, der damals Bürgermeister von London war. «Sie mögen kuschelig und romantisch aussehen, aber Füchse sind eine Plage und eine Bedrohung in unserer Stadt», sagte er. Als dann auch noch seine Katze offenbar einem Fuchs zum Opfer fiel, wurde er so wütend, dass er am liebsten mit einer Flinte losgezogen wäre, um «Füchse wegzuschießen».
Fachleute sehen das Ganze etwas weniger emotional: Man dürfe nicht vergessen, dass es statistisch gesehen deutlich häufiger zu Übergriffen von Hunden auf Menschen kommt, mahnt etwa Dawn Scott von der Universität Brighton. «Trotzdem würde bei Hunden niemand so bereitwillig zur Tötung aufrufen», sagt die Expertin, die seit Jahren das Verhalten und die Population von Füchsen in Großbritannien studiert. Auch sei es deutlich wahrscheinlicher, sich bei den eigenen Haustieren mit einem gefährlichen Krankheitserreger zu infizieren als bei einem Stadtfuchs.
Explosionsartige Vermehrung
Stephen Harris von der Universität Bristol hält die Debatte um die gefräßigen Raubtiere für «stark politisiert». Nach Ansicht des Umweltwissenschaftlers ist es vor allem dem Wirken der Jagdlobby seit der Verabschiedung des Fuchsjagd-Verbotes zu verdanken, dass sich Gerüchte um eine «explodierende Fuchspopulation» halten können.
Fuchsjagd galt über Jahrzehnte als britische Tradition, bei der die Tiere mit Pferden und Hundestaffeln verfolgt wurden. Nach rund 700 Stunden zäher Debatte entschied sich das Parlament 2004 jedoch, den Argumenten der Tierschützer zu folgen und die Fuchsjagd zu verbieten. Seitdem wird die Lobby laut Harris nicht müde, mit Prognosen zur «Überpopulation» die Angst vor Füchsen zu schüren.
Tatsächlich lässt sich die genaue Fuchspopulation in Großbritannien schwer bestimmen. Trotzdem würden viele Berichte Zahlen anführen, die jedoch häufig «aus dem Kontext gerissen» wurden, sagt Expertin Scott. «Verfälschte Hochrechnungen tragen so maßgeblich zum Glauben an die explosionsartige Vermehrung der Tiere bei», fügt sie hinzu.
Wildtiere als «Bereicherung»
Für ihre Studien habe sie großflächig Stichproben im Land gesammelt und so Daten erhoben, die sie mit Ergebnissen einer ähnlichen Studie aus den 1980er Jahren vergleichen konnte. Sie kam zu dem Schluss, dass sich die Population keinesfalls dramatisch vergrößert hat. «Füchse haben sich zwar leicht vermehrt, aber in einem gesunden Maß.» In einer Stadt wie London gebe es heute rund zwölf Füchse pro Quadratkilometer, wobei die Dichte in den Vororten etwas höher sei.
Nach Meinung der Expertin macht das Töten der Tiere in der Stadt wenig Sinn. «Wenn ein Fuchs getötet wird, vergrößert sich dadurch lediglich das Territorium eines anderen Fuchses», erklärt sie. Tatsächlich müssten jedes Jahr über einen Zeitraum von rund 20 Jahren mindestens 70 Prozent der gesamten Population getötet werden, um diese nachhaltig zu reduzieren. Dazu wird es jedoch nicht kommen – vor allem, weil viele Briten trotz negativer Berichte Füchse mögen.
Tatsächlich zeigt eine Umfrage der Universität Brighton, dass etwa 80 Prozent der Stadtbewohner Wildtiere als eine «Bereicherung» für das urbane Leben sehen. Vor allem bei Älteren würden die Fuchssichtungen stressreduzierend wirken, sagt Scott. Sie ist sich sicher: «Ohne Füchse wäre die Stadt wirklich ein merkwürdiger Ort.»
Dat as bei eis schon esou. Ech wéess, vu wat ech schwätzen. Ech sin dén, dén am Februar wéinst dem Fuuss viru Geriicht stung.
Et wier och interressant drop hin ze weisen dass dei englesch Juegdlobby , trotz dem Juegdverbuet, ennert dem Virwand si geifen Trailhunt'en trotz allem weiderhin Fuusse mat hiren Henn joen an dass Police *anscheinend* neischt well gesinn well Lobbymemberen aus *gehuewenen* Kreeser sin.