Die Diskussion verschiebt sich bei den samstäglichen Demonstrationen in Frankreich. Standen in der Anfangsphase die Gelbwesten stark in der Kritik, so wirft die Öffentlichkeit nun zunehmend ein Auge auf das Verhalten der Polizei und geht mit ihr ins Gericht.
Demonstranten mit Steinen in der Hand. Brennende Barrikaden und zerstörte Autos, Plünderungen von Geschäften: Das waren die Bilder, die in den vergangenen Wochen insbesondere von Paris aus in die Welt gingen. Es waren die ausufernden Demonstrationen der Gelbenwesten, die die Bewegung in Verruf brachten. Allerdings: Es ist wie immer bei großen Protestkundgebungen, die stets zwei Seiten haben. Nach und nach ist es den Gelbwesten gelungen, die Situation zu drehen. Das Augenmerk liegt nun auf Gendarmen und Bereitschaftspolizisten und deren Benehmen.
Gewalt generiert Gewalt. Wer mit Steinen wirft und Vandalismus betreibt ist eben kein Bürger mehr der von seinem Streikrecht gebrauch macht. Zivilisten die mit Maske und Helm bei einer Demo antreten sind sofort verdächtig. Das Vermummungsverbot in Deutschland kommt nicht von Ungefähr. Schläger und "Casseurs" haben die Gelbwesten-Bewegung geschädigt. Die Volkesmeinung ist am Kippen. Wie gesagt: Ghandi hat mit seinem gewaltlosen Protest die Engländer aus Indien vertrieben. Das übergeordnete Ziel der Unabhängigkeit hat damals die Inder zusammengeschweißt und die Religionen haben sie wieder getrennt. Aber das ist ein anderes Thema.Die Gelbwesten haben auf die Situation im Land hingewiesen und die Politik zum Einlenken gebracht. Es dürfte genügen.Bis auf Weiteres.