Inmitten romantischer Gassen wurde Robert Spirinelli in Vianden von verführerischen Düften in ein originelles Haus gelockt, wo Pol Petry dem „Eindringling“ dann Rede und Antwort stand. Praktisch am Fuße der prächtigen Burg, gleich am Our-Ufer, befindet sich im Stadtkern von Vianden das weit über die Landesgrenzen hinweg bekannte Hotel-Restaurant Petry. Geführt wird das Haus von seinem Chef und Besitzer Pol Petry, der das Hotel im Jahr 1985 vom damaligen Eigentümer erwarb und aufwendig renovierte.
„1985 herrschte hier noch ein bisschen das Mittelalter“, lacht Pol Petry und erinnert sich. „Damals gab es zehn Zimmer und nur eins war mit Bad und Dusche ausgestattet. Die anderen Räume hatten wohl fließendes Wasser, Toiletten und das Bad befanden sich allerdings auf dem Flur.“
Mitglied der renommierten „Logis“-Hotel-
und Restaurantkette
Unter der Regie des umtriebigen Hoteliers hat sich das Haus zu einem wahren Schmucknest gemausert und ist Mitglied der renommierten „Logis“-Hotel- und Restaurantkette. Zur Wahl stehen 26 moderne sowie komfortable Gästezimmer im Drei- oder Viersternebereich, und wo früher ein Garten gedeihte, steht jetzt eine großartige Terrasse, von wo aus man, sei es bei einem kulinarischen Diner oder einem simplen Häppchen, ganz verträumt auf das von der Geschichte geprägte Vianden blicken kann.
Nachdem das Hotel Petry auf Vordermann gebracht wurde, war für Pol Petry allerdings noch nicht aller Tage Abend. Er plante eifrig weiter und bereits im Jahr 2005 übernahm der „Betteler Bauerejong“, wie er sich selbst uns gegenüber bezeichnete, das damalige „Hotel de la Gare“ und gestaltete auch dieses in die Jahre gekommene Etablissement von den Grundmauern auf völlig neu.
Mit 50 Hotelzimmern und einem sehenswerten Wellness-Bereich lässt das jetzige „Hôtel Belle-Vue“ bei den Gästen kaum Wünsche offen. „Somit können die Hotel-Petry-Gäste selbstverständlich auch von der Infrastruktur des knapp hundert Meter entfernten ‹Belle-Vue› profitieren und hier ins Schwimmbad gehen“, erläutert Pol Petry, der den Weg zur Gastronomie und ins Hotelgewerbe gewissermaßen durch seine Schwester Christiane, die nun im Hotel Victor Hugo tätig ist, fand.
„Eigentlich sollte ich den landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern übernehmen. Ich strebte eine technische Ausbildung an, während meine Schwester die Hotelschule besuchte. Dadurch kam ich auf den Geschmack“, blickt Pol Petry zurück. Schnell wurde dem „Betteler Jong“ klar, dass sich seine berufliche Zukunft in der Hotelbranche befinden würde.
„Im ersten Jahr führten wir das Hotel Petry gemeinsam und mir wurde bewusst, dass ich auch das Kochen erlernen musste. Ich habe während drei Jahren im ‹Lycée technique› in Bonneweg bei Germain Gretsch, damals schon ein renommierter Koch, meine Ausbildung abgeschlossen, sodass ich heute auch tatsächlich kochen und alle unsere Speisegerichte verwirklichen kann“, schmunzelt Pol Petry, der auf regionale Produkte schwört, die in seiner Küche verarbeitet werden.
„Das Vieh können wir nicht halten, aber bei uns kommt nur Fleisch aus unserer Gegend auf die Teller. O.k., ich kann nachvollziehen, dass viele Leute verrückt nach einem argentinischen Steak sind. Aber ich finde auch, dass wir hier in Luxemburg eine außerordentlich gute Fleischqualität haben und ich vertraue den einheimischen Produzenten. Unsere Küche ist damit einfach, aber vor allem frisch: Bei uns kommt kein Fleisch aus der Tiefkühltruhe. Beim Fisch müssen wir uns weiter umschauen, aber unsere Forellen stammen aus dem ‹Ourdall›. Hausgemacht sind auch alle unsere Desserts“, so Petry wieter.
Auf der Speisekarte des Restaurants nehmen dann auch die exzellenten Fleischgerichte eine wichtige Rolle ein, wobei allein schon beim Lesen von Bezeichnungen wie „Rognons de veau à l’ancienne“, „Magret de canard à l’orange“, beim klassischen „Filet de boeuf maître d’hôtel“ oder aber beim saftigen „Tournedos Rossini“ einem das Wasser im Mund zusammenläuft.
Von der „Bisque de homard maison“ über die „Truite meunière de l’Our“ und dem Fischgratin bis hin zur Riesengarnele: Auch Fischliebhaber kommen bei Petry nicht zu kurz. Über die umfangreiche Weinkarte dürfen sich Verehrer der Rebenfrucht besonders freuen, reicht das Sortiment doch von nationalen bis hin zu internationalen Weinen.
Gourmetreise in Richtung Süden
Neben dem gastronomischen Restaurant gibt es im Hotel Petry – der verführerische Duft von frischem Teig, Basilikum und Tomate lässt es erahnen – ebenfalls eine hauseigene Pizzeria mit Holzfeuerofen, eine Besonderheit, die in der „Logis“-Familie wohl eher selten ist.
Eine breite Auswahl an schmackhaften Pizzas entführt so die Gäste zumindest für eine Weile vom malerischen Ardennenstädtchen Vianden aus in südlichere Gegenden jenseits der Alpen. Auf der Gourmetreise in Richtung Süden gibt es neben Pizza natürlich auch Pasta in allen Varianten, und wer im traditionellen Restaurant Platz nimmt und trotzdem Fernweh verspürt, dem wird natürlich auch ein Mahl aus der Pizzeria aufgetischt. Außerdem werden im Holzofen auch herzhafte Flammkuchen knusprig gebacken. Eben ein Hauch „Vakanz“ mitten im Herzen von Vianden.
Mehr Infos zum Hotel-Restaurant Petry gibt es hier.
Pol Petry, also Hotel-Leiter und gleichzeitig Beamter beim Agrikultur Ministerium? Wie macht man das?
Trotz ville Reklame vir d'Esleck ass nach keen Tourist do uewen.
Ett ginn vill aaner gudd an méi preiswert Gegenden.
Letzebuerger Tourismus huet joerelaang geschloof.