Headlines

Escher Personalchef wechselt (wohl) zum Staat

Escher Personalchef wechselt (wohl) zum Staat

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Im Personaldienst der Stadt Esch werden in Kürze drei Mitarbeiter aufhören, unter ihnen auch der Personalchef Marc Leonard. Vor allem über dessen Weggang mehrten sich in den letzten Tagen die Gerüchte. Wie es scheint, wird Leonard künftig einen wichtigen Posten im Innenministerium bekleiden.

Leonard tritt nach 37 Jahren im Dienst der Stadt Esch zurück, davon 20 Jahre als Leiter des «Service du personnel». Zum 1. Juni hat er seine Kündigung eingereicht. In den letzten Tagen mehrten sich in Esch die Gerüchte, dass dieser Rücktritt nicht nur auf den Mehrheitswechsel bei den Gemeindewahlen zurückzuführen sei, sondern dass es auch Meinungsverschiedenheiten zwischen Leonard und dem neuen Personalschöffen André Zwally (CSV) gegeben haben soll. So soll Zwally bereits kurz nach seinem Amtsantritt dem Personalchef ans Herz gelegt haben, schnellstmöglich in Rente zu gehen.

Diese Gerüchte konnte der Escher Personalschöffe nicht bestätigen. Zwischen ihm und Leonard gebe es keinerlei Animositäten, so Zwally. Stattdessen soll Marc Leonard zu Dan Kersch (LSAP) ins Innenministerium wechseln, wo er sich als hochqualifizierter Beamter um die Gemeinden kümmern soll. Zu seinen Hauptaufgaben soll es gehören, die Kommunen bei ihrer Personal- und Einstellungspolitik zu beraten, wie Laurent Deville vom Innenministerium als Stellvertreter des verhinderten Dan Kersch am Donnerstag auf dem Bürgermeistertag in Mondorf angekündigt hatte. Das Innenministerium war gestern nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Schwächung des Personaldienstes

Das Ministerium habe zwar betont, dass der Staat den Gemeinden niemanden wegnehmen wolle, doch er habe das Gefühl, dass das Ministerium der Stadt Esch diesen Beamten sehr wohl weggenommen habe, meinte Zwally.

Neben Leonard hat noch eine weitere Mitarbeiterin des Escher «Service du personnel» gekündigt. Nach zehn Jahren im Personaldienst hatte sie sich nach dem Wechsel von Manuel Cardoni zur FLF als «Gérant administratif» der Escher Badeanstalt «Les Bains du parc» beworben. Der Schöffenrat hat aber eine andere Person für diese «Cadre fermé»-Stelle bevorzugt. Auch bei Cardonis Nachfolger handelt es sich um einen ehemaligen Fußballspieler der Jeunesse und der Nationalmannschaft, der zuvor bereits lange für die Stadt Esch in einem anderen Dienst tätig war. «Es hatten sich mehrere Personen für diese Stelle beworben, deshalb musste der Schöffenrat eine Entscheidung treffen. Wir haben jemanden ausgewählt, von dem wir der Meinung waren, dass er seine Arbeit gut macht und dahin passt», erklärte Zwally.

Die Person aus dem «Service du personnel», die diese Stelle nicht bekommen hat, habe daraufhin entschieden, in eine andere Gemeinde zu wechseln, sagte Zwally. Gerüchte, denen zufolge diese Person besser qualifiziert gewesen sei als der neue «Gérant administratif», werden vom Personalschöffen dementiert. Durch diese beiden Kündigungen und den Weggang einer weiteren Person, die in Rente geht, wird der Escher Personaldienst erheblich geschwächt. Immerhin beschäftigt die Stadt Esch rund 1.200 Beamte und Angestellte. Es wird wohl schwierig werden, einen Nachfolger für den hochqualifizierten und erfahrenen Marc Leonard zu finden.

«Es kann keine Isolationspolitik gemacht werden»

«Meine Position ist folgende: Es kann keine Isolationspolitik gemacht werden. Wer in einem Gemeindedienst arbeitet, kann sich nicht durch sein Wissen und Können isolieren, ohne es weiterzugeben. Es kann jeden Tag etwas Unerwartetes passieren, doch der Dienst muss trotzdem weiter funktionieren», legte Zwally dar. Deshalb sei es wichtig, rechtzeitig Personal einzustellen, das dann auch von den älteren Beamten eingeführt werden müsse. Das sei das Ziel der Personalpolitik des neuen Schöffenrats.
Anfrage von Codello ignoriert

Der unabhängige Rat Dan Codello hatte schriftlich beim Schöffenrat beantragt, einen Punkt über den Personaldienst auf die Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung am 15. Juni zu setzen. Seine Anfrage sei vom Schöffenrat jedoch ignoriert worden. Es sei schon komisch, dass die Mehrheitsparteien eine solche Anfrage einfach nicht beantworten. Er sei der Meinung, dass der Gemeinderat das Recht habe, entsprechende Fragen zu stellen und Antworten zu bekommen, entrüstet sich der ehemalige Personalschöffe Codello.
Marc Leonard wird wohl noch zwei Monate im Dienst der Stadt Esch bleiben, bis sein «Préavis» abgelaufen ist. Leonard selbst wollte sich bislang nicht zu den Beweggründen seiner Kündigung äußern. Erst vor einigen Wochen hatte der Escher Gemeinderat die Einstellung von zwei neuen Redakteuren im Personaldienst beschlossen.

DaOn
10. Juni 2018 - 10.04

@ Herr Geschwindt , ech mengen an deem heitecFall geet et weder ëmm d’Jeunesse , Fola oder en aneren Veräin ,awer nëmmen just op eng intern Reforméierung vum Personaldëngscht wat deem neien Schëfferot säi gudd Recht ass !

Michel Geschwindt
10. Juni 2018 - 8.56

dat ass haut modern DENN ASS VIR FOLA

Horst Schlemmer
10. Juni 2018 - 0.12

Das hat nichts mit Parteipolitik zu tun. Leonard war beteits vom LSAP-Schöffenrat kaltgestellt worden als er jemanden vor die Nase gesetzt bekam, dem er fortan unterstellt war.

Jemp
9. Juni 2018 - 18.42

Das ist wie bei Mensch aergere dich nicht. Wer eine 6 wuerfelt (die Wahlen gewinnt) wirft die Spiefiguren der anderen Farbe raus und darf seine eigene Farbe einsetzen.

Tom Schmit
9. Juni 2018 - 15.55

Jetzt versucht die CSV offenbar kompetente Beamten mit schwarzen Schäfchen auszutauschen. Traurig, dass der Stadt so ein guter Beamter verlorengeht.