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Vor 50 Jahren flog die Concorde zum ersten Mal – und landete später auch in Luxemburg

Vor 50 Jahren flog die Concorde zum ersten Mal – und landete später auch in Luxemburg
Foto: dpa

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Heute vor genau 50 Jahren begann eines der faszinierendsten Kapitel der Luftfahrtgeschichte: Am Nachmittag des 2. März 1969 hob in Toulouse das Überschallflugzeug Concorde zu seinem Erstflug ab.

Die legendäre Concorde flog auch den Flughafen Findel in Luxemburg an – wenn auch nicht mit Schallgeschwindigkeit – und sorgte somit hierzulande für Schlagzeilen und Enthusiasmus.

Am 20. Mai 1982 landete erstmals eine Concorde der Air France auf unserem nationalen Airport. Die Maschine mit der Kennung F-BVFB war zu einem Sonderflug von Paris aus um 10.22 Uhr gestartet und überflog bereits um 10.47 Uhr im Tiefflug den Flughafen in Luxemburg, bevor Kapitän André Quilichini den Prachtvogel dann schließlich aufsetzte. Am Nachmittag kam eine Flut Schaulustiger zum Findel. Zudem konnte die Concorde gegen ein Entgelt von 500 Franken besucht werden, bevor der Jet dann am späten Nachmittag seine Deltaflügel in Richtung Paris streckte. „Die Concorde zum ersten und wahrscheinlich auch letzten Male am Luxemburger Himmel“, titelte das Tageblatt in seiner Ausgabe am 22. Mai 1982.

Der Artikelschreiber sollte Unrecht behalten, denn knappe drei Jahre später, am 31. März 1985, landete erneut eine Concorde in Luxemburg. Diesmal schickte British Airways seinen Jet mit dem Kennzeichen G-BOAE aus Anlass der Wiedereröffnung der BA-Strecke Heathrow-LUX ins Großherzogtum.

Dem sollte noch ein weiterer und definitiv letzter Besuch einer Concorde folgen – und zwar am 25. Mai 1986, als erneut eine Maschine der Air France, die F-BVFF, nach Luxemburg kam. Es handelte sich hierbei um einen Werbeflug, der im Auftrag der französischen Tageszeitung Le Républicain Lorrain stattfand. Bei allen drei Events durfte selbstverständlich auch der Buchautor (Findel-Buch Band 1+2) und Flugzeugexperte Serge Braun, der uns freundlicherweise die Bilder der drei Concorde-Jets zur Verfügung gestellt hat, nicht fehlen.

Heute ist die Concorde F-BVFB im Technikmuseum Sinsheim neben seinem sowjetischen Pendant, der Tupolew Tu-144 „Concordski“ ausgestellt.

Die britische Concorde mit dem Kennzeichen G-BOAE steht heute weit entfernt, und zwar in der Nähe des Flughafens Bridgetown Grantley Adams auf der Insel Barbados.

Wer heute zum Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle muss, kreuzt auch die Air-France-Concorde mit der Kennung F-BVFF. Das Flugzeug ist mit erhobener Nase nach rechts geneigt positioniert, eine Stellung, die der ersten Kurve entspricht, die die Concorde nach dem Start von der Piste 27 aus flog.

Concorde flog stets gegen den Zeitgeist

Der elegante weiße Deltaflügler, ein Triumph französisch-britischer Ingenieurskunst, sollte eine neue Epoche des zivilen Luftverkehrs begründen. Am 2. März 1969 hob die Concorde im Südwesten Frankreichs unter dem Kommando des Testpiloten André Turcat zum Jungfernflug ab. Nur knappe 29 Minuten dauerte der Flug, aber er ging in die Luftfahrtgeschichte ein. Mit großer Spannung wurde dieser Tag seit der offiziellen Präsentation dieses futuristischen Flugzeugs am 11. Dezember 1967 erwartet.

Acht Jahre später nahmen Air France und British Airways den Linienverkehr nach New York auf. Heute noch schwärmen zahlreiche Fans und frühere Passagiere von dem unvergleichbaren Flugerlebnis – dreieinhalb Stunden von Paris nach New York, nach Sonnenuntergang in Europa los, vor Sonnenuntergang in den USA. Aber rein wirtschaftlich war die Concorde nie ein Erfolg: zu teuer, zu laut, immens hoher Kerosinverbrauch. Der „wunderbare Vogel“ flog stets gegen den Zeitgeist und mit der Ausmusterung der Concorde 2003 endete vorerst auch der zivile Überschallflug, der sich schon nach dem ersten Ölpreisschock zu Beginn der 70er Jahre als Sackgasse entpuppt hatte.

Die vier Rolls-Royce/Snecma Olympus 593-Triebwerke schluckten durchschnittlich 20 Tonnen Kerosin pro Flugstunde, 450 Liter pro Minute beim Start. Der Verbrauch pro Passagier wurde auf 14 bis 17 Liter pro 100 Kilometer geschätzt, viermal mehr als bei einem aktuellen Passagierflugzeug (durchschnittlich weniger als 4 Liter/100 km).

In nur gut drei Stunden über den Atlantik

Mit zweifacher Schallgeschwindigkeit (Mach 2) in nur gut drei Stunden über den Atlantik, Ankunftszeit in New York nach Ortszeit früher als der Abflug, Champagner und Gänseleber in 18.000 Metern Höhe: Das einzige Überschallflugzeug der Zivilluftfahrt begeisterte nicht nur Technikfreaks, sondern auch betuchte Manager und Prominenz sollen gern in dem lang gestreckten Jet mit der Klappnase Platz genommen haben.

Die charakteristische Klappnase heizte sich bei doppelter Schallgeschwindigkeit (Mach 2) auf 127 Grad auf, die gut 62 Meter lange Maschine dehnte sich dabei um 14 Zentimeter. Die Nase mit der Nadelspitze wurde bei Start und Landung heruntergeklappt, um den Piloten eine bessere Sicht zu ermöglichen.

Schon beim ersten Linienflug 1976 zeichnete sich sein exklusives Nischendasein ab. Zahlreiche Fluggesellschaften hatten da bereits wegen der ersten Ölkrise ihre Bestellungen für den Jet storniert. Nur die nationalen Fluggesellschaften der beiden Concorde-Heimatländer, Air France und British Airways, nahmen 16 Maschinen in den Liniendienst. Lediglich 20 Exemplare von dem französisch-britischen Überschallflugzeug Concorde wurden gebaut. Zuletzt wurde der Wundervogel nur noch auf der lukrativen Nordatlantik-Strecke nach New York eingesetzt. Zudem verweigerten die meisten Länder dem lärmenden Jet den Überflug mit Schallgeschwindigkeit.

Die Tragödie

Am 25. Juli 2000 rollte die Concorde mit dem Kennzeichen F-BTSC beim Start in Paris über ein Metallteil, das eine kurz zuvor abgeflogene Maschine verloren hatte. Es zerfetzte einen Reifen, dessen Teile gegen die linke Tragfläche geschleudert wurden. Die Schockwellen zerrissen den Tank Nummer 5, herausströmendes Kerosin entzündete sich. Die brennende Concorde taumelte etwa eine Minute in einer Höhe von 60 Metern, stürzte dann im Pariser Vorort Gonesse ab. Alle 100 Passagiere, die vier Besatzungsmitglieder und vier Menschen am Boden wurden getötet.

Zwar steckten Air France und British Airways noch einmal Millionen in eine Umrüstung ihres prestigeträchtigen Flaggschiffs, das seine Zulassung wiedererhielt. Doch nach den Terroranschlägen von New York und Washington im Jahr 2001 steckt die Luftfahrt in der Krise. Zu wenig Passagiere wollen die rund 10.000 Euro für den Transatlantikflug zahlen. Im Oktober 2003 wurden die kommerziellen Flüge der Concorde schließlich endgültig eingestellt.

dpa/AFP/RSp

deLuc
2. März 2019 - 21.20

Daat waren nach Zäiten. Flott....!