Sonntag14. Dezember 2025

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«Zika kann überall ausbrechen»

«Zika kann überall ausbrechen»
(AFP)

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Die brasilianische Ärztin und Zika-Expertin Adriana Melo hat vor einer weiteren Ausbreitung des Zika-Virus gewarnt. Es gebe mehrere Übertragungswege, und das Virus könne "überall" ausbrechen, sagte sie.

«Zika kann überall ausbrechen.» Das sagte die brasilianische Ärztin Adriana Melo in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP. Die Medizinerin hatte als erste eine Verbindung zwischen dem Zika-Virus und Mikrozephalie hergestellt. Einen Impfstoff gibt es bislang nicht.

Das Zika-Virus wird vorwiegend von Mücken übertragen und verläuft bei Erwachsenen zumeist harmlos. Bei Schwangeren kann es allerdings dazu führen, dass das Baby mit Mikrozephalie geboren wird. Solche Kinder haben einen ungewöhnlich kleinen Kopf, was zu schweren Entwicklungsschäden führen kann.

1.600 Babys

Weltweit sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 1,5 Millionen Menschen mit dem Zika-Virus infiziert, die meisten davon in Brasilien. Mehr als 1.600 Babys mit Mikrozephalie wurden seit dem vergangenen Jahr als Folge der Zika-Epidemie geboren. Einen Impfstoff gibt es bislang nicht.

Melo kritisierte, die Welt habe bislang nicht genug getan, um das Zika-Virus zu verstehen und gegen diese «vernachlässigte» Krankheit zu kämpfen. Insbesondere reiche Länder müssten auf jüngste Forschungsergebnisse reagieren, wonach Zika nicht nur durch Mücken, sondern in seltenen Fällen auch durch Geschlechtsverkehr sowie andere Körperflüssigkeiten übertragen werden kann.

«In jedem Land»

«Wir wissen, dass es andere Überträger gibt und Zika überall ausbrechen kann, in jedem Land», sagte Melo am Rande einer internationalen Konferenz zu dem Virus in Rio de Janeiro. Die Krankheit interessiere bislang reiche Staaten nicht, «weil sie glauben, sie kommt nicht zu ihnen». Aber es sei ein Risiko, das Virus zu unterschätzen.

Die Ärztin, die in der nordostbrasilianischen Stadt Campina Grande arbeitet, forderte mehr klinische Studien zu Zika. Während die Infiziertenzahlen wegen der abnehmenden Mückenpopulationen in der südlichen Hemisphäre zurückgegangen seien, sollte diese Phase der «Ruhe» genutzt werden, um die Forschung zu dem Virus voranzutreiben, sagte Melo. «Wir wissen immer noch sehr wenig darüber. (…) Wir wissen nicht, ob das Virus reaktiviert werden oder mutieren kann.»