2004 wurde der Brüseller Flughafen Zaventem privatisiert. Aus dem Airport wurde Brussels Airport Company, wo der belgische Staat mit 25 Prozent beteiligt ist. 20 Prozent hält die Holding Certi-Baisa. Das dickste Paket mit 55 Prozent hält Brussels Airport Investments – und die ist in Luxemburg angesiedelt. Zwei Holdings (MEIF DV 7 sowie MEIF 3 Luxembourg C Holdings) verwalten die Anteile. Sie besitzen ebenfalls Anteile an Certi-Baisa. Hinzu kommen zwei Holdings aus Canada.
Die belgische Tageszeitung Le Soir schreibt am Freitag von einem «LuxLeaks-Konstrukt». Mit Hilfe eines Darlehens über Luxemburg wurde viel Geld aus Belgien abgezweigt. Es handelt sich laut Le Soir um einen «Hybrid-Kredit». Gemeint ist eine Technik die in Fachkreisen als «Hybrid Mismatch» bezeichnet wird. In dem Fall wird der Kredit, im Normalsteuerland als Fremdkapital und im Niedrigsteuerland als Eigenkapital angesehen werden. Aufgrund unterschiedlicher Steuergesetze in den beiden Ländern kann das Unternehmen so Steuern sparen.
Gewinnoptimierung
2007 gewährte Brussels Airport Investments dem Flughafen einen Kredit in Höhe von 705 Millionen Euro. Laufzeit 20 Jahre. Bis 2013 flossen 144 Millionen Euro steuerfrei in die Holdings nach Luxemburg. Von einer umstrittenen Gewinnoptimierung für ausländische Anteilshaber ist die Rede.
Laut Recherchen der belgischen Tageszeitung wurde der «hybride Kredit» aus ungeklärten Gründen 2013 in ein traditionelles Darlehen umgewandelt.
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