„Bei der Zinspolitik sind wir zwar noch nicht am Ende der Fahnenstange angekommen, obwohl das Ende nicht mehr so weit weg ist“, sagte Mersch der Börsen-Zeitung (Samstagausgabe).
Aber die Europäische Zentralbank solle sich auf das beschränken, was effektiv sei. „Und das scheinen mir derzeit nicht die konventionellen Maßnahmen zu sein“, machte der Notenbanker deutlich. „Unser Problem ist nicht das Zinsniveau, sondern dass die niedrigen Zinsen nicht da ankommen, wo sie gebraucht werden.“ Die Kreditvergabe der Banken in Europa sei weiter schwach. Ähnlich hatte sich der neue EZB-Direktor bereits Mitte Dezember geäußert.
Rekordtiefstand
Der Leitzins der EZB steht seit Juli auf einem Rekordtiefstand von 0,75 Prozent. EZB-Chef Mario Draghi hatte Anfang des Monats durchblicken lassen, dass es im Zentralbank-Rat einige Befürworter einer weiteren Lockerung der Geldpolitik gibt.
Er schloss diese Möglichkeit für die kommenden Monate zudem nicht kategorisch aus. Mersch sagte dazu: „Ich habe nicht gehört, dass Herr Draghi von der bisherigen Linie abgewichen ist, dass wir uns niemals im Vorhinein festlegen.“
Der EZB-Rat entscheidet das nächste Mal am 10. Januar über seinen Kurs.
(Georges Merziger/Reuters/Tageblatt.lu)
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