Der Internationale Strafgerichtshof (ICC) hat noch keine Entscheidung über den anstehenden Prozess gegen den Sohn des früheren libyschen Machthabers Muammar Gaddafi getroffen.
19.09.2013: Saif, der Sohn des ehemaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi, ist nicht vor Gericht erschienen. (Tageblatt)
Ein an der Festnahme beteiligter Kämpfer sagte, Saif al-Islam sei gemeinsam mit fünf Begleitern in einem Konvoi aus zwei Fahrzeugen gefasst worden. (Tageblatt-Archiv/Ismail Zitouni)
Die Männer seien bewaffnet gewesen, hätten aber keine Zeit gehabt, sich zu wehren. (Tageblatt-Archiv/Ismail Zitouni)
Die Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Human Rights Watch forderten eine Überstellung Saif al-Islams nach Den Haag. (Tageblatt-Archiv/Ismail Zitouni)
Ansonsten drohe ihm das gleiche Schicksal wie seinem Vater und seinem Bruder Motassim, die nach ihrer Festnahme getötet worden waren. (Tageblatt-Archiv/Reuters tv)
Er sollte für den Prozess von der Kleinstadt Sintan in die Hauptstadt Tripolis gebracht werden. (Tageblatt)
Saif al-Islam Gaddafi wurde am 19. November 2011 von einem persönlichen Begleiter verraten. (Tageblatt-Archiv/Stringer)
Wurden Saif al-Islam Gaddafi bei der Festnahmen mehrere Finger abgeschnitten?
(Tageblatt-Archiv/Handout)
Oder hatte er die Verletzung von einem Nato-Angriff? Hier sieht man Saif kurz nach seiner Festnahme. (Tageblatt-Archiv/Handout)
(dapd)
Saif al-Islam soll versucht haben, sich in den Niger abzusetzen, einer seiner Begleiter soll die Wegstrecke jedoch an die Kämpfer der neuen Führung verraten haben.
(dapd/-)
Der Gaddafi-Sohn hatte Fluchtgeld bei sich. (dapd)
Seine Brille, welche er oft bei Fernseh-Auftritten an hatte, wurde auch bei ihm gefunden. (dapd)
Es sei noch nicht beschlossen worden, ob das Verfahren in Libyen stattfinden könne, teilte das Haager Gericht am Montag mit. Damit trat es Aussagen des libyschen Justizministers Ali Chalifa Schur entgegen. Dieser hatte erklärt, der ICC habe dem Antrag Libyens auf einen Prozess in der Heimat des Angeklagten zugestimmt. Dem bekanntesten Sohn Gaddafis werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Saif al-Islam wurde im November – etwa einen Monat nach dem gewaltsamen Tod des Vaters – in der Wüste festgenommen.
Saif al-Islam selbst galt noch vor einem Jahr als designierter Nachfolger Muammar Gaddafis an der Spitze des nordafrikanischen Landes. Das Verfahren gegen ihn gilt als Test für Libyen. In dem Land droht dem Mann die Todesstrafe. Der ICC hatte bis Montag weitere Informationen über den Zustand des Gaddafi-Sohns angefordert.
Vertrauliche Informationen
Zugleich hatte der Gerichtshof Libyen aufgerufen, Sorgen auszuräumen, wonach sich der Gefangene in Isolationshaft befindet und ihm der Kontakt mit Anwälten verwehrt wird. ICC-Sprecher Fadi El-Abdallah bestätigte am Montag, der Gerichtshof habe Informationen von Libyen erhalten. Details wollte er unter Berufung auf die Vertraulichkeit der Informationen nicht preisgeben.
Der ICC hatte einen Haftbefehl gegen Saif al-Islam ausgestellt. Die Anklage wirft ihm vor, an der Tötung von Demonstranten während der Revolte gegen die Herrschaft seines Vaters beteiligt gewesen zu sein. Muammar Gaddafi war im August gestürzt und später getötet worden.
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