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Wirklicher „game changer“

Wirklicher „game changer“
(Uncredited)

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Der Kampf gegen den IS.

Eines der am häufigsten bemühten Stilmittel im Zusammenhang mit dem syrischen Bürgerkrieg war der „game changer“. Wie oft hofften Analysten und NGOs, dass verschiedene Entwicklungen dem Blutbad und der totalen Destabilisierungen ein Ende setzen würden … angefangen bei der Zerstörung der chemischen Waffen über die „safety zone“ sowie die Einwilligung der Türkei, sich aktiv am Kriegsgefecht beteiligen zu können, bis hin zu den sogenannten „frozen zones“ des UN-Sonderbeauftragten Staffan de Mistura: Sie alle stellten sich am Ende leider als keine wirklichen „game changer“ heraus.

Allerdings gab es vor etwas mehr als einem Jahr die erste spannende Theorie rund um einen „game changer“, die zugleich sinnvoll, aber auch zynisch klang: Mit dem Erscheinen der Terrororganisation Islamischer Staat und deren Barbarei könnte sich die internationale Gemeinschaft zusammenraufen – im Kampf gegen den gemeinsamen Feind, den IS. Was damals noch stellenweise abwegig wirkte, wenn nicht sogar leicht verträumt, stellt sich heute als weitsichtige Einschätzung dar: Als die Terrorjünger des IS die Konfliktbühne betraten, hat sich die Dynamik verändert. François Hollandes Diplomatie-Tour-de-Force diese Woche zeigt, dass man sich mit Blick auf Syrien mehr denn je einig ist. Selbst die Assad-Frage scheint zunehmend lösbar. Es hätte eine bitterironische Note, dass gerade der IS eine Lösung erleichtern könnte.