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Wie eine Luxemburgerin das Unwetter auf «Rock am Ring» erlebte

Wie eine Luxemburgerin das Unwetter auf «Rock am Ring» erlebte
(Thomas Frey)

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Das erste Mal in seiner 32 -jährigen Geschichte wurde "Rock am Ring" frühzeitig abgebrochen. Der Grund waren heftige Donnerwetter und Starkregen. Die 17-jährige Nora aus Luxemburg war mittendrin.

Ein Musikfestival ist immer beeindruckend. Viele fröhliche Menschen, gute Musik, gemütliches Campen und viel Bier. Nora aus Esch wird ihr erster Besuch beim Festival «Rock am Ring» auch im Gedächtnis bleiben. Jedoch nicht wegen der legendären Live-Auftritte, sondern wegen der Wetterkapriolen.

Bei «Rock am Ring» waren am Freitagabend bei einem Blitzeinschlag 71 Menschen verletzt worden. «Zu diesem Zeitpunkt saßen wir unter unserem Pavillion auf dem Zeltplatz. Wir haben bis auf den Starkregen und den lauten Knall nichts mitbekommen. Bekannte von mir waren rund 100 Meter von dem Blitzeinschlag entfernt. Sie haben von einem höllischem Knall berichtet. Mehr haben auch sie nicht mitbekommen», berichtete Nora gegenüber Tageblatt.

«Unter Wasser»

Der Boden des Festivals habe sich innerhalb kürzester Zeit in eine Schlammwüste verwandelt. «Die Dixi-Klos waren vollkommen überschwemmt. Wir hatten das Glück, auf einer Anhöhe zu campen, deswegen standen unsere Zelte nicht unter Wasser», so die 17-Jährige.

Der zweite Festivaltag begann wegen erneuten Unwetterwarnungen erst am frühen Abend. Auf den großen Bühnen traten lediglich die Headliner auf. «Eine Freundin von mir stand am Samstagvormittag mehrere Stunden vor den verschlossenen Türen des Festivals. Später wurde ihnen dort per Lautsprecher mitgeteilt, dass die Konzerte erst abends anfangen würden. Sie hat mich dann angerufen. Unsere Gruppe ist dann erst am Abend zu den Bühnen gegangen. Dort haben wir die Red Hot Chili Peppers und Billy Talent gesehen», schilderte Nora den zweiten Festivaltag. Nach Billy Talent war Veranstalter Marek Liebermann vor die Fans getreten und hatte ihnen persönlich mitgeteilt, dass das Festival am Sonntag aus Sicherheitsgründen komplett abgesagt wurde.

30 Traktoren

Aufgrund der Gefahrenlage wurden alle Fans gebeten, nach Beendigung der Auftritte am Samstag die Heimreise bis spätestens Sonntagmittag anzutreten. Die Veranstalter hatten rund 30 Traktoren organisiert, um die Festivalbesucher mit ihren Fahrzeugen aus dem Schlamm zu ziehen. «Für die Heimfahrt am Sonntag musste man viel Geduld mitbringen. Wir standen alleine fünf Stunden, um vom Parkplatz auf die Straße zu gelangen. Die Stimmung vor Ort war jedoch völlig ausgelassen. Die Warterei wurde mit Grillen und Musikhören überbrückt», so Nora.

Das musikalische Programm hat die junge Ringrockerin auf jeden Fall begeistert. «Ich würde definitiv nächstes Jahr wieder zu ‹Rock am Ring› fahren», so die Festivalbesucherin zum Schluss.