In Deutschland hat die CDU-Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen am Dienstag entschieden, dass die Bundeswehr an Besuchertagen künftig keine Waffen zum Anfassen mehr präsentieren darf. Zuvor hatten Friedensorganisationen bekannt gemacht, dass Kinder in einer Kaserne in Stetten in Baden-Württemberg mit Handfeuerwaffen ohne Munition hantiert hatten. Dies stelle ein Verstoß gegen Regeln des Verteidigungsministeriums dar, denen zufolge Minderjährigen der Zugang zu Waffen und Munition verwehrt werden müsse, berichtete die deutsche Tageszeitung (taz) auf ihrer Internetseite.
Auch in Luxemburg lädt das Militärzentrum auf dem Herrenberg seit 1992 einmal im Jahr Schulklassen aus dem ganzen Land ein, um ihnen einen Blick hinter die Kulissen der Armee, des Zolls und der Polizei zu gewähren.
Ende Mai dieses Jahres nahmen wieder um die 600 größtenteils minderjährige Schüler der Klassen 9e bis 11e beziehungsweise 3e und 2e mit ihren Lehrkräften das Angebot zur Besichtigung der Kaserne an.
Gibt es Vorschriften ?
Nach einem einführenden „Briefing“, zu den verschiedenen Laufbahnen und Aufgaben des Militärs, wurden den 14- bis 18-Jährigen die unterschiedlichen Waffen der Soldaten gezeigt und erklärt. Dabei durften sie auch selbst Hand anlegen und ausprobieren, wie es sich anfühlt, wenn man ein Maschinengewehr oder eine andere Handfeuerwaffe hält.
Ob es beim luxemburgischen Militär Vorschriften gibt, die im Rahmen der Informationstage den Zugang von Minderjährigen zu Waffen regeln, ist daher fraglich. Eine entsprechende Anfrage des Tageblatt an das Verteidigungsministerium bleibt bislang unbeantwortet. Auch stellt sich die Frage nach dem pädagogischen Nutzen, wenn Jugendliche sich an Schnellfeuerwaffen versuchen dürfen, die sonst nur in Kriegssituationen zum Einsatz kommen.
«Nicht unbedingt notwendig»
Der Ombudsman fir d’Rechter vum Kand, René Schlechter, vertritt die Meinung, dass Jugendliche im Allgemeinen das Recht haben, über die Möglichkeiten der Berufsausbildung in der Armee informiert zu werden, erklärte er am Mittwoch auf Nachfrage des Tageblatt. Allerdings sei es nicht unbedingt notwendig, dass man ihnen dazu Maschinengewehre in die Hand drückt, betonte Schlechter. Die Armee sollte sich Regeln geben, um bei solchen Veranstaltungen eindeutig zu klären, was geht und was nicht.
Eine Sprecherin des luxemburgischen Bildungsministeriums erklärte am Mittwoch gegenüber dem Tageblatt, dass, ihres Wissens nach, die Schüler im Rahmen der „Journées d’information“ der Armee nicht in direkten Kontakt mit Waffen gelangen. Bislang seien jedenfalls keinerlei diesbezügliche Fragen oder Beschwerden an das Bildungsministerium herangetragen worden.
Zu Demaart






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