Allen Regierungen sei zu empfehlen, zuckerhaltige Getränke mit einer Sondersteuer von mindestens 20 Prozent zu belegen. Diese könne zu einem spürbaren Rückgang des Zuckerkonsums führen, erklärte die WHO am Dienstag anlässlich des Welt-Adipositas-Tages.
Im Ergebnis würden weniger Menschen an Übergewicht, Fettleibigkeit, Diabetes oder Karies leiden, heißt es in einer WHO-Studie. «Wenn Regierungen Produkte wie zuckerhaltige Getränke stärker besteuern, können sie Leiden reduzieren und Leben retten», sagte Douglas Bettcher, Direktor der WHO-Abteilung für die Vorbeugung von nichtansteckenden Krankheiten. «Zudem können sie die Kosten für das Gesundheitswesen verringern und ihm zugleich mehr Geld zur Verfügung stellen.»
Luxemburg überlegt noch
2015 seien WHO-Daten zufolge weltweit 42 Millionen Kinder unter fünf Jahren übergewichtig oder fettleibig gewesen. Dies entspreche einer Steigerung um elf Prozent innerhalb von 15 Jahren. Die Zahl der Diabeteskranken sei von 108 Millionen im Jahr 1980 auf 422 Millionen im Jahr 2014 gestiegen.
In Luxemburg gibt es auch Überlegungen. Ob es eine Sonderabgabe wie in Großbritannien und Deutschland geplant sind, ist allerdings unklar. Das Gesundheitsministerium prüft noch, hieß es im September in einer parlamentarischen Antwort (Link).
Über einen «Fonds pour la santé» will man Präventions- und Promotionsaktivitäten finanzieren. Der Fonds soll durch Steuergelder, die beim Verkauf von Lebensmitteln anfallen, die besonders gefährlich für die Gesundheit sind, finanziert werden, heißt es aus dem Gesundheitsministerium.
Wie diese Präventions- und Aufklärungsarbeit aussieht, ist aber noch unklar.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können