Samstag27. Dezember 2025

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«Werde vom Gericht nicht ernst genommen»

«Werde vom Gericht nicht ernst genommen»
(Reuters)

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Der norwegische Attentäter Anders Behring Breivik sieht sich von dem Gericht in Oslo nicht ernst genommen. Er verweigerte Antworten auf Fragen der Staatsanwaltschaft.

«Ich hoffe, Sie werden sich auf die Sache und nicht auf die Person konzentrieren», sagte der mutmaßliche Massenmörder am Mittwoch. Insbesondere beschwerte er sich über die Art, wie die Staatsanwaltschaft Fragen über seine angebliche Gruppe der Tempelritter stellte. «Sie wollen Zweifel wecken, ob dieses Netzwerk existiert», sagte der sichtlich irritierte 33-Jährige.

Die norwegische Polizei geht davon aus, dass Breivik allein gehandelt hat, als er am 22. Juli 77 Menschen tötete. Er hat die Taten gestanden, jedoch auf nicht schuldig plädiert. Die Gutachter sind sich uneins, ob er geisteskrank ist.

Auf der Suche

Breivik war nach eigenen Angaben 2001 einer der Mitbegründer der islamfeindliche Tempelritter, deren Name von einem mittelalterlichen Ritterordnen übernommen wurde. Er habe 1999 seinen ersten «militanten Nationalisten» in London getroffen, sagte er dem Gericht. Zwei Jahre später habe er dann Kontakt zu weiteren Gleichgesinnten gefunden. «Ich habe nach radikalen europäischen Nationalisten gesucht», erklärte er.

Am Dienstag hatte er ausgesagt, dass er seit 2002 kaum Kontakt zu den Leuten aus London gehabt habe. Seine Zelle der Tempelritter bestehe aus ihm allein. Breivik begründete seine Tat damit, er habe Norwegen vor der Einwanderung von Muslimen schützen wollen. Seine Opfer nannte er Verräter.

Lange Haft

Das Verhör Breiviks soll noch die ganze Woche andauern. Der Prozess, in dem es drei Schöffen und zwei Berufsrichter gibt, ist auf zehn Wochen angesetzt. Bei einem Schuldspruch drohen ihm bis zu 21 Jahre Haft. Danach besteht die Möglichkeit, ihn lebenslang zu verwahren, sollte von ihm eine Gefahr ausgehen.

Sollte er nach Einschätzung des Gerichts nicht zurechnungsfähig sein, könnte Breivik lebenslang in der Psychiatrie untergebracht werden.