«Die Lebensmittelindustrie täuscht Verbraucher systematisch und führt mit ihren Werbeversprechen in die Irre,» heißt es bei «foodwatch». Im Rahmen einer Kampagne wird nun zum dritten Mal der «Goldenen Windbeutel» für die dreisteste Werbelüge eines Lebensmittelherstellers vergeben.
Fünf Produkte sind nominiert. Vom 16. Mai bis zum 16. Juni 2011 können Verbraucher darüber abstimmen, welches Unternehmen die unrühmliche Trophäe erhält. Hier die fünf nominierten Produkte 2011:
«Nimm2»
In die Bonbons rührt der Hersteller einen künstlichen Vitamincocktail und will «Nimm2» damit «gesundwerben», heißt es bei «foodwatch». Hier sollen die Kinder lernen, dass man auch über Süßigkeiten seinen Vitaminbedarf decken kann.
«Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen»
Ein Werbetrick suggeriert, das die Gewürzgurken in jahrhundertealter Tradition und «besten natürlichen Zutaten» produziert werden. Doch in dem Glas schlummert modernste Lebensmitteltechnologie, gefüllt mit Aromen und Farbstoffen.
«Ferdi Fuchs»
Die Mini-Würstchen für Kinder sind wahre Salzbomben für die Kleinen. Laut «foodwatch» kommen auf 100 Gramm Wurst zwei Gramm Salz. Sie müssten eigentlich laut «Nährwert-Ampel» mit einem roten Farbfeld gekennzeichnet werde, heißt es.
«Activia»
Der Yogurt sei weder eine Wunderwaffe gegen Verdauungsbeschwerden noch ein Garant für perfektes Darmwohlbefinden, heißt es von «foodwatch». Hier werden falsche Tatsachen suggeriert, heißt es. Ein einfacher Spaziergang sei billiger und effektiver.
«Milch-Schnitte»
«Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch,» heißt es in der Werbung. Von wegen, sagt «foodwatch» und begründet: Tatsächlich besteht die Milch-Schnitte zu etwa 60 Prozent aus Fett und Zucker. So manche Schoko-Sahnetorte sei dagegen das reinste Diätprodukt, heißt es.
2010 war der «Monte Drink» von Zott der Sieger bei der Kampagne. 37,5 Prozent der rund 80.000 Teilnehmer hoben die «Zuckerbombe» auf den ersten Platz. 2009 schaffte es Actimel von Danone auf das Siegertreppchen. Kurz darauf brach der Imagewert der Marke um mehr als die Hälfte ein, heißt es.
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