Für gesunde Menschen ist es kaum gefährlich. Schwangere allerdings können das Virus auf ihre ungeborenen Kinder übertragen, bei denen es zu Fehlbildungen kommen kann. Allein in Brasilien wurde in den vergangenen Monaten bei 3700 Babys eine Mikrozephalie diagnostiziert.
Was ist eine Mikrozephalie?
Neugeborene mit Mikrozephalie haben einen ungewöhnlich kleinen Kopf und damit auch ein besonders kleines Gehirn. Der Kopfumfang bei der Geburt der Babys liegt deutlich unter 32 Zentimetern. Die Kinder sind häufig geistig behindert und leiden unter neurologischen Störungen, weil das Gehirn unterentwickelt ist. In schweren Fällen sterben sie kurz nach der Geburt oder noch im Mutterleib.
Wie zeigt sich die Fehlbildung bei den Babys?
Neben dem auffällig kleinen Kopf zeigen sich neurologische Störungen. Die Kinder haben oft kognitive und motorische Beeinträchtigungen. Das Denken ist verlangsamt, sie zeigen Sprach- und Bewegungsstörungen oder auch Krampfanfälle.
Welche Ursachen gibt es?
Neben Infektionen können ein Gendefekt und umweltbedingte Ursachen, zum Beispiel Alkoholmissbrauch in der Schwangerschaft oder erhöhte radioaktive Strahlung, zu der Schädel-Hirnfehlbildung führen. Bekannt ist, dass bestimmte Virusinfektionen wie zum Beispiel Toxoplasmosen oder Röteln während der Schwangerschaft eine Mikrozephalie verursachen können.
Eine Rötelinfektion über die Plazenta der Mutter kann vor allem in den ersten Schwangerschaftsmonaten beim Ungeborenen schwere Schäden an Herz, Augen, Ohren und eben auch eine Mikrozephalie auslösen. Auch das zu den Herpesviren gehörende Zytomegalievirus kann zu dieser Fehlbildung führen.
Wie eindeutig ist der Zusammenhang zwischen Zika und den Fehlbildungen?
Es ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig bewiesen, dass das Zika-Virus die Mikrozephalie verursacht. Allerdings liegt ein Zusammenhang nach Angaben von Experten durchaus nahe. Denn die starke Zunahme der Fehlbildungen in Brasilien lässt sich parallel zum dortigen Anstieg der Zika-Infektionen beobachten.
In einigen Fällen wurde das Virus bei Föten mit Mikrozephalie und im Fruchtwasser nachgewiesen. Der Bonner Virologe Christian Drosten warnt gleichwohl vor voreiligen Rückschlüssen. Nicht bei jedem Kind, dessen Mutter eine Infektion durchgemacht hat, komme es zwangsläufig zu Fehlbildungen.
Auch von früheren Ausbrüchen sei dieses Phänomen so nicht bekannt, werde aber im Nachhinein untersucht.
Was wird getan, um mehr zu erfahren?
Es laufen mehrere Studien zum Beispiel in Französisch-Polynesien, wo es Ende 2013, Anfang 2014 einen Zika-Ausbruch gab. Die Forscher wollen besser verstehen, wie das Virus auf Föten wirkt. Auch in Martinique, wo das Virus ebenfalls im Moment kursiert, gibt es Untersuchungen mit schwangeren Frauen.
Das Problem dabei ist, dass Infizierte in der Regel kaum oder keine Symptome zeigen. Eine schwangere Frau kann infiziert sein, ohne es zu wissen.
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