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Von Pädagogik keine Spur

Von Pädagogik keine Spur
(Isabella Finzi)

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Reform im Schwimmunterricht.

Im Rahmen der Schulreformen haben die vergangenen Regierungen stets betont, auf Qualität zu setzen. Für den Schwimmunterricht scheint dies jedoch nicht zu gelten. Seit 2009 haben die ausgebildeten Bademeister in der Regel nur noch eine Beobachterrolle. Auch der aktuelle Bildungsminister Claude Meisch bevorzugt es, dass die Grundschullehrer für den Schwimmunterricht verantwortlich sind, obwohl diese lediglich eine kurze Rettungsschwimmerausbildung absolviert haben. Von Schwimmpädagogik ist in diesen Kursen keine Spur, das Lehrpersonal wird lediglich darauf vorbereitet, Schüler vor dem Ertrinken zu retten. Dem gegenüber stehen die Bademeister, die während ihrer Ausbildung in etwa 600 Schwimmschulstunden absolviert haben. Ein Lehrer kommt erst nach 22 Berufsjahren auf dieselbe Anzahl an Schwimmstunden. Die Gewerkschaft des Gemeindepersonals (FGFC) schlägt deshalb vor, dass neben dem Bademeister, der für die allgemeine Sicherheit zuständig ist, ein weiterer die Lehrer im Unterricht unterstützt.

Claude Meisch hat diesbezüglich Gesprächsbereitschaft signalisiert. Will der Bildungsminister glaubwürdig bleiben, muss er einen Schritt auf die Bademeister zugehen, ansonsten steht seine Politik entgegen seinen Aussagen für Einsparungen statt Schulqualität. Die Leidtragenden wären wie immer in solchen Fällen die Schüler.