Der Wiener Kongress, der ein Jahr lang seine Nachfolge regelte, war gerade vorbei, als Napoleon Bonaparte seine letzte Schlacht schlug. Die Stadt feiert den 200. Jahrestag der „Battle of Waterloo“ mit einem ganz besonderen Aufwand.
Stalingrad, Austerlitz, Bir Harkeim, Cambronne, Crimée, Iéna, Solferino, Tolbiac. Viele der 505 Pariser Metrostationen tragen die Namen großer Schlachten. Waterloo ist nicht darunter. Diese U-Bahn-Station findet man in London. Nicht umsonst steht „sein Waterloo erleben“ bis heute als Synonym für eine totale Niederlage.
Mit der Schlacht der Franzosen unter Napoleon gegen die alliierten Truppen von General Wellington und die mit ihnen verbündeten Preußen unter Feldmarschall Blücher endete am 18. Juni 1815 Napoleons Herrschaft der Hundert Tage. Vier Tage später dankte er endgültig ab und besiegelte das Ende des Französischen Kaiserreichs. Als Kriegsgefangener der Briten wurde er auf die Atlantikinsel St. Helena gebracht, wo er als Verbannter am 5. Mai 1821 starb.
Teil des kollektiven Bewusstseins
Weltweit gehört die Schlacht von Waterloo zu den wichtigsten Auseinandersetzungen der modernen Geschichte, sie ist mittlerweile Teil des kollektiven Bewusstseins Europas. Als Symbol der Zerrissenheit des alten Europas ist die Schlacht von Waterloo gleichzeitig aber auch die Wiege des heutigen Europas.
Zum 200. Jahrestag dieses historischen Ereignisses sind zwei eindrucksvolle Rekonstruktionen geplant, dies in einer Größenordnung, die es in Europa bisher noch nicht gegeben hat: Nicht weniger als 5.000 Statisten, 300 Pferde und 100 Artilleriegeschütze werden aufgefahren. Zwei unterschiedliche Phasen der Schlacht werden episch, laut und farbenfroh rekonstruiert. In einem enormen logistischen Aufwand wurde das Gelände so hergerichtet, wie es damals war.
Royale Gäste
Erbgroßherzog Guillaume mit Gattin Stéphanie besuchen am Mittwoch in Begleitung der belgischen Prinzessin Astrid, sowie von Prinz Charles mit Frau Camilla den Ort der Schlacht von Waterloo 1815, genauer den restaurierten Bauernhof von Hougoumont. Das gab der großherzogliche Hof am Dienstag bekannt. Der Bauernhof spielte eine wichtige Rolle in der Schlacht von Waterloo 1815.
Am Donnerstag nehmen Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa gemeinsam mit Belgiens Königspaar, Mathilde und Philippe, sowie König Willem Alexander und Königin Máxima der Niederlande und Prinz Edward aus Großbritannien an den Feierlichkeiten teil.
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