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Vier Todesopfer und 123 Verletzte

Vier Todesopfer und 123 Verletzte
(Reuters)

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Bei dem Attentat in Lüttich hat der Täter sich selbst und drei weitere Menschen getötet, darunter zwei Teenager. 123 Menschen wurden ersten Angaben zufolge verletzt.

Der 33-jährige Täter hatte an einer Bushaltestelle in der Innenstadt von Lüttich das Feuer eröffnete und eine Granate gezündet, erklärte die Staatsanwaltschaft. Der Mann habe am Dienstag einen Gerichtstermin gehabt, hieß es weiter. Einen terroristischen Hintergrund hatte das Innenministerium schon zuvor ausgeschlossen. Auch habe es keinen zweiten Täter gegeben, sagte ein Ministeriumssprecher.

Unter den 123 Verletzten soll sich auch ein Kleinkind befinden, das mit dem Leben ringe. Zur Versorgung der Opfer wurden Rettungskräfte aus den Niederlanden angefordert seien. Im Hof des Justizpalastes unweit des Anschlagsortes wurde eine Notversorgungsstelle eingerichtet. «Die Zustände sind chaotisch», sagte der Vater eines verletzten Kindes.

Auf Menschenmenge gefeuert

Einem Augenzeugen zufolge holte der Täter gegen 12.30 Uhr auf der Place Saint-Lambert im Herzen der Innenstadt eine Handgranate aus seinem Rucksack und zündete sie. Dann habe er das Feuer auf die Menschenmenge eröffnet, die an einer Bushaltestelle nahe des gut besuchten Weihnachtsmarkts stand. Anschließend habe er sich mit einem Kopfschuss selbst das Leben genommen, sagte ein Augenzeuge.

Bei dem mutmaßlichen Attentäter soll es sich um Nordine Amrani handeln. Der Mann saß bereits wegen unerlaubtem Waffenbesitz und Anbau von Cannabis rund fünf Jahre hinter Gitter, berichtet „lesoir.be“. Bei dem 33-jährige Schweißer aus Lüttich wurden damals mehr als zehn Waffen und 9.500 Schuß an Munition sowie 2.800 Cannabis-Planzen beschlagnahmt.

Überall waren Blutlachen

«Es war grauenhaft, alle versuchten, sich panisch in Sicherheit zu bringen,» so eine Frau. Auf Fernsehbildern waren Blutlachen zu sehen. Mehrere Medien berichteten über eine Verfolgungsjagd mit einem mutmaßlichen Komplizen. Demnach gab es eine Stunde nach dem Anschlag einen Schusswechsel mit Sicherheitskräften. Die Polizei dementierte dies später.

Belga berichtete zunächst, ein möglicher zweiter Täter sei in einen Anbau des Justizpalastes geflüchtet. Die Innenstadt von Lüttich wurde vollständig abgeriegelt. Ein Hubschrauber kreiste über dem Zentrum.
Angaben über mögliche Motive der Tat gab es zunächst nicht. Laut Belga verwendeten der oder die Täter Granaten vom Typ Thunderflash sowie eine Kalaschnikow.

In Häuser verbarrikadiert

Die Verkäuferin eines nahe gelegenen Geschäfts sagte der dapd, sie habe mehrere Explosionen gehört. Eine Kollegin habe einen bewaffneten Mann gesehen. Die Polizei habe den Geschäften angeordnete, die Türen zu verschließen und das Licht auszuschalten. Die Kunden in den Cafés in der Innenstadt durften mehrere Stunden lang nicht nach Hause gehen.