Vorsichtig optimistisch reagiert die internationale Gemeinschaft auf die Zustimmung Syriens zum Friedensplan des UN-Sondergesandten Annan. Jetzt müsse ein sofortiger Feuerstopp folgen, sagte US-Außenministerin Clinton. Doch der ist nicht in Sicht. Vier Fragen und vier Antworten zu Syrien:
Warum ist Syrien so wichtig in der Region?
Syrien liegt an einem geopolitischen Angelpunkt. Es grenzt an fünf Nachbarn (Türkei, Irak, Jordanien, Israel und Libanon), unterhält enge Kontakte zum Iran und kontrolliert die Wasserversorgung von Irak, Jordanien und Teilen Israels. Libanon wurde in den 1990er Jahren faktisch aus Damaskus regiert und Syrien hat noch immer großen Einfluss im Zedernstaat. Mit Israel ist Syrien seit 1967 offiziell im Kriegszustand, seit Israel die Golanhöhen im Südwesten Syriens besetzte.
Welche Rolle spielen die Glaubensrichtungen?
Die große Mehrheit der Syrer sind sunnitische Moslems. Präsident Baschar Assad gehört der Minderheit der Alawiten an, einer Konfession innerhalb der Schiiten. Assad und sein Vater und Vorgänger Hafis Assad besetzten in den vergangenen 40 Jahren Schlüsselpositionen mit Alawiten, sodass die Mehrheit der 22 Millionen Syrer von einer Minderheit regiert wird. Der größte Teil der Aufständischen rekrutiert sich aus den Sunniten.
Wer sind Syriens Verbündete?
Iran, die Hisbollah im Libanon und die Hamas im Gazastreifen. Ein möglicher Sturz Assads dürfte diese engen Beziehungen beenden und damit die politische Landkarte im Nahen Osten verändern. Experten sprechen derzeit von einem «Schiitischen Halbmond» – einem Einflussgebiet der Schiiten vom Iran über Irak bis nach Syrien. Sollte Syrien künftig von Sunniten regiert werden, würde der Iran in der Region massiv geschwächt.
Welche Rolle spielt Al-Kaida?
Nach US-Geheimdienstinformationen steht Al-Kaida hinter den jüngsten Selbstmordanschlägen in Syrien. Das lässt den Schluss zu, dass Al-Kaida auf ein Machtvakuum nach einem möglichen Sturz Assads spekuliert. Sunnitische Extremisten in Syrien unterstützen mehrheitlich Al-Kaida.
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