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«Viele um mich herum waren hysterisch»

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Ein Lastwagen rast in Stockholm in eine Menschenmenge und anschließend in ein Kaufhaus. Mehrere Menschen werden getötet. Die schwedische Regierung spricht von einem Terroranschlag.

Terroralarm in Stockholm: Auf einer zentralen Einkaufsstraße in Stockholm ist am Freitagnachmittag ein Lastwagen in eine Menschenmenge und anschließend in ein Kaufhaus gerast. Mehrere Menschen wurden getötet, viele weitere verletzt. Schwedens Regierung sprach von einem Terroranschlag. «Schweden ist angegriffen worden. Alles deutet auf einen Terroranschlag hin», sagte Ministerpräsident Stefan Löfven dem schwedischen Fernsehen.

Über die genaue Opferzahl gab es unterschiedliche Angaben. Löfven sprach im Fernsehen unter Berufung auf die Polizei von mindestens zwei Toten. Eine Sprecherin der Sicherheitspolizei sagte der Deutschen Presse-Agentur lediglich: «Wir wissen nicht, wie viele Menschen verletzt und getötet wurden. Aber wir wissen, dass sehr viele Menschen verletzt sind. Wir wissen, dass es Tote gab.»

In Medienberichten war unter Berufung auf die Polizei von drei Toten und mehreren Verletzten die Rede. Eine genaue Zahl war von der Polizei selbst zunächst nicht zu erhalten. Auch für Berichte, wonach ein Verdächtiger festgenommen worden sei, gab es zunächst keine Bestätigung.

Chaos

Der Lastwagen raste Medienberichten zufolge kurz vor 15.00 Uhr zunächst an der Kreuzung der beiden Einkaufsstraßen Drottninggatan und Kungsgatan in eine Menschenmenge. Anschließend habe er seine Fahrt fortgesetzt und sei in das Kaufhaus Åhléns gerast. Reporter des schwedischen Fernsehsenders SVT berichteten von einem Brand auf der Einkaufsstraße und völligem Chaos.

Durch die Stadt fuhr ein Polizeiwagen, aus dem Polizisten «Warnung vor einer Terrortat» riefen. «Ich habe Menschen gesehen, die mit einer Decke abgedeckt wurden», sagte eine Augenzeugin. Fernsehbilder zeigten, wie Menschen von der Straße flüchteten. «Viele um mich herum waren hysterisch», erzählte eine Augenzeugin im Fernsehen. Kunden eines Modegeschäfts mussten aus Sicherheitsgründen in dem Laden bleiben.

Die schwedischen Sicherheitsbehörden riegelten Medienberichten zufolge wichtige Gebäude in der Innenstadt ab. Der Gebäudekomplex Rosenbad, Sitz der schwedischen Regierung, das Parlamentsgebäude und das Königsschloss wurden demnach von der Polizei abgesperrt.

Auch die Züge im Stockholmer Zentrum standen still. Polizeihubschrauber kreisten über dem Zentrum, schwerbewaffnete Polizisten bezogen Stellung. Die Polizei bat die Bevölkerung, in geschlossenen Räumen zu bleiben und sich vom Zentrum fernzuhalten.

Das Personal des Universitätskrankenhauses Karolinska-Institut bei Stockholm wurde Medienberichten zufolge in Alarmbereitschaft versetzt. Zusätzliches Personal sei angefordert worden. Alle Ärzte seien gebeten worden, sich einzufinden.

Erst am 22. März hat ein Anschlag vor dem Parlament in London für Entsetzen gesorgt.