Mitten in einem lothringischen Wohngebiet unweit der Grenze zu Luxemburg verrottet unbemerkt von der Öffentlichkeit seit drei Jahren tonnenweise hochgiftiger Industriemüll. Die bisher ahnungslosen Anwohner reagieren empört.
Gefährliche Produkte, ein nicht-entgaster Kraftstofftank, metallbelastete Schlämme und Abwasserrohre mit unbekanntem Ausgang: So beschrieben die französischen Behörden den Zustand eines ehemaligen Industriegeländes in Ottange im Jahr 2015. Nach Recherchen dieser Zeitung verrotten im Süden von Ottange, nur drei Kilometer von der luxemburgischen Grenze entfernt, an einem Bachlauf noch immer die giftigen Überreste des bereits im Jahr 2014 in die Insolvenz gegangenen Metallverarbeitungsbetriebs „Profilest“. Die französischen Behörden haben bisher weder das Gelände geräumt noch wenigstens abgesperrt.
Die örtliche Bevölkerung weiß von nichts
Die örtliche Bevölkerung weiß offensichtlich von nichts, wie eine Umfrage im direkt an die Brache angrenzenden Wohngebiet ergibt. „Das ist doch gefährlich“, vermutet der Luxemburger Felix Marcelli, als er erfährt, dass nur einen Steinwurf entfernt vom Haus seiner Freundin ungesichert gefährlicher Giftmüll lagert. Der Mondorfer ist sicher: „In Luxemburg wäre so etwas nicht möglich, da gäbe es sofort eine Strafe.“ Die Nachbarsfamilie reagiert ebenso überrascht. „Das ist doch nicht normal, jemand muss das doch wegräumen.“
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