Unklar ist nach wie vor, was sich in den beiden Zugwaggons befindet, die heute Vormittag bei ArcelorMittal in Differdingen für reichlich Aufregung sorgten.
Der ArcelorMittal-Direktor Carlo Koepp aus Differdingen betonte am Montagnachmittag gegenüber dem Tageblatt, dass man weiterhin nicht genau wisse, was sich in den beiden Containern befinde.
Keine Radioaktivität
Koepp konnte nicht persönlich an der Pressekonferenz von Innenminister Dan Kersch teilnehmen, äußerte sich jedoch dazu: „Ich habe gehört, dass Minister Kersch Entwarnung gegeben hat und die Waggons keine Gefahr für die Bevölkerung darstellen.“
Die Waggons seien auf Radioaktivität geprüft worden, so Koepp. Das würde man bei allen Containern vornehmen, die mit Metallschrott bei ArcelorMittal ankommen. Radioaktivität sei nicht festgestellt worden, „sonst hätte man längst das ‚ministère de l’Environnement‘ informiert“, bekräftigte Koepp.
Die frühe Entwarnung, ohne zu wissen, was sich wirklich in den Containern befindet, dient wohl eher zur Beruhigung der Bevölkerung und vor allem der Anwohner.
Von deutschem Schrotthändler
Die Container landeten letzte Woche auf dem Abstellgleis, weil laut Koepp die Qualität des Metallschrotts nicht gepasst habe. Geliefert wurden sie von einem der 150 Schrotthändler aus Deutschland, mit denen ArcelorMittal zusammenarbeitet, erläuterte Koepp: „Um welchen Händler es sich genau handelt, möchte ich zurzeit noch nichts sagen, bevor nicht feststeht, was sich genau in den Containern befindet.“
Bei jeder Ankunft von Containern, die Metallschrott enthalten, würden Messungen mit entsprechenden Geräten durchgeführt. Dies habe man auch bei diesen beiden Zugwaggons getan. Zum einen führe man eine Probe auf Radioaktivität durch, zum anderen analysiere man grob mit einer Kamera den Inhalt des Waggons.
Gefahr übersehen
Bei den entsprechenden Containern habe sich herausgestellt, dass die Qualität nicht den Standards entspreche. „Es kann also sein, dass kein reiner Stahl in den Waggons ist, sondern dass sich anderes Material dazwischen befindet. Daher wurden sie vorerst auf einem Gleis abgestellt“, so Koepp.
Da trotz mangelnder Qualität des Inhaltes aber vorerst keine Gefahr von den Waggons ausging, habe die CFL Cargo die Container auf einem Nebengleis abgestellt. Aus diesem Grund sei auch keine Absperrung errichtet worden. Mitarbeiter konnten also, Koepp zufolge, unweit der Container arbeiten.
Noch keine Untersuchungen
Zu dem Zeitpunkt habe in der Nähe der Container ein leerer Waggon gestanden, der von zwei Arbeitern gereinigt wurde. „Plötzlich haben sie über Augenbrennen und Atemnot geklagt. Zur Sicherheit wurden sie ins Krankenhaus gebracht, sind aber wohlauf“, erzählte Koepp.
„Im Moment haben wir noch nichts unternommen, um den Inhalt der Waggons genauer zu untersuchen. Sie stehen zurzeit noch immer auf dem Gelände auf einer abgelegenen Gleisanlage, abgeschirmt vom üblichen Arbeitsbereich und weit weg von jeglichen Häusern der Einwohner“, beschrieb Koepp. Nur Sicherheitskräfte haben noch Zugang zu den Waggons.
Am Montagnachmittag fand eine Krisensitzung bei ArcelorMittal statt. Hier sollen die Sicherheitskräfte unter anderem Anweisungen erhalten haben. Man wolle schließlich jegliche Vorsichtsmaßnahme ergreifen, so Koepp weiter.
Dieser Vorfall sei der erste dieser Art und in diesem Ausmaß bei ArcelorMittal in Differdingen gewesen.
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