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Verdächtiger gesteht Anschlag auf Nachtclub

Verdächtiger gesteht Anschlag auf Nachtclub
(AP)

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In der Silvesternacht griff ein IS-Kämpfer den Istanbuler Edelclub Reina an und richtete ein Massaker an. So viel ist über den usbekischen Tatverdächtigen bekannt.

Demnach handelt es sich um einen 1983 geborenen Usbeken namens Abdulgadir Mascharipow, der in Afghanistan ausgebildet wurde. Laut Sahin stimmen Mascharipows Fingerabdrücke mit denen des Attentäters überein. «Er wurde in Afghanistan ausgebildet und spricht vier Sprachen. Er ist ein gut trainierter Terrorist», sagte Sahin.

Seinen Angaben zufolge war der Verdächtige über die östliche Grenze «illegal in die Türkei» eingereist. Laut dem Gouverneur wurden in der Wohnung im Istanbuler Stadtteil Esenyurt 197.000 Dollar (185.000 Euro) sowie zwei Waffen und Magazine beschlagnahmt. An dem Einsatz in dem Stadtteil am Westrand Istanbuls waren demnach rund 2000 Polizisten sowie Mitarbeiter des Geheimdiensts MIT beteiligt.

Blut im Gesicht

Insgesamt seien seit dem Attentat vor gut zwei Wochen mehr als 150 Adressen durchsucht und 50 Verdächtige festgenommen worden. Der Gouverneur dementierte Berichte, wonach auch der vierjährige Sohn des Verdächtigen in der Wohnung in Esenyurt gewesen sei. Zusammen mit Mascharipow wurden demnach drei Frauen aus Ägypten und anderen afrikanischen Ländern festgenommen sowie ein Iraker, in dessen Wohnung der mutmaßliche Attentäter lebte.

In Medienberichten hatte es zuvor geheißen, dass die Wohnung einem Kirgisen gehörte. Türkische Medien veröffentlichten Bilder, auf denen der mutmaßliche Attentäter mit Blut im Gesicht und auf dem T-Shirt zu sehen war, während ein Polizist ihn am Hals packt. Das Fernsehen zeigte, wie ein anderer Verdächtiger mit gebeugtem Kopf abgeführt wurde.

Sehr professionell

Zu dem Anschlag auf den schicken Nachtclub am Bosporus mit 39 Toten hatte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannt. Es war das erste Mal, dass sich die Extremistengruppe zu einem großen Anschlag in der Türkei bekannte, auch wenn ihr mehrere Attentate zugeschrieben worden waren, darunter ein Angriff auf deutsche Touristen vor einem Jahr. Es ist auch selten, dass ein IS-Attentäter gefasst wird.

Türkischen Medienberichten zufolge wurde Mascharipow bereits seit drei Tagen observiert, doch hätten die Sicherheitskräfte mit dem Zugriff abgewartet, um mögliche Komplizen zu identifizieren. Der Attentäter soll zuvor für die Dschihadisten in Syrien gekämpft haben und bei dem Anschlag, bei dem vor allem arabische Touristen getötet worden waren, daher sehr professionell vorgegangen sein. Der Attentäter hatte nach der Bluttat in dem schicken Nachtclub am Bosporus-Ufer zunächst unerkannt fliehen können.

Für Geld gemordet?

Laut Medienberichten holte er noch in der Nacht bei seiner Frau im Stadtteil Zeytinburnu seinen vierjährigen Sohn ab und tauchte unter. In den vergangenen Wochen war berichtet worden, er sei Kirgise oder Uigure aus der chinesischen Provinz Xinjiang und gehöre zu einer zentralasiatischen IS-Zelle.

Vize-Ministerpräsident Numan Kurtulmus hatte am Montag gesagt, er gehe von einer Verwicklung eines ausländischen Geheimdiensts aus. Aus Sicherheitskreisen hieß es, der Attentäter habe für Geld gemordet und nicht aus ideologischen Gründen. Bei einem Polizeieinsatz im Istanbuler Stadtteil Silivri wurden am Sonntag 150.000 Dollar in einer Wohnung gefunden, die angeblich für den Attentäter bestimmt waren.

«Was zählt ist die Festnahme»

Außenminister Mevlüt Cavusoglu bedankte sich am Dienstag «im Namen der Nation» bei der Polizei und bei Innenminister Süleyman Soylu für den Fahndungserfolg. Ministerpräsident Binali Yildirim sprach von einer «wichtigen Entwicklung». «Was zählt ist die Festnahme des Verantwortlichen dieses abscheulichen Angriffs und die Aufdeckung der Mächte hinter ihm», sagte der Regierungschef.