Nach den verheerenden Anschlägen in Bagdad sagen die USA der Terrormiliz Islamischer Staat einmal mehr den Kampf an. Die jüngsten Attacken bestärkten Washington nur in der Entschlossenheit, die irakischen Sicherheitskräfte beim Vorgehen gegen den IS zu unterstützen, erklärte Ned Price, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, am Sonntag. Auch die US-Bemühungen um eine Beseitigung der IS-Terrornetzwerke und deren Führer würden forciert.
Nach dem Selbstmordanschlag in einem Einkaufsviertel von Bagdad ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 213 gestiegen. Das erklärten Behördenvertreter in der irakischen Hauptstadt am Montag. Ein Selbstmordattentäter hatte sich in der Nacht zum Sonntag mit einem mit Sprengstoff beladenen Auto inmitten einkaufender Menschen im Zentrum von Bagdad in die Luft gesprengt.
#?????_??????? #????? pic.twitter.com/Czabo1ZkG8
— ???? ??????? ?????? (@teamsmediawar) 2. Juli 2016
Gebietsverluste
Zu der Tat bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Zuvor hatten die Behörden die Zahl der Todesopfer mit 119 angegeben. Bei dem Anschlag wurden zudem mehr als 200 Menschen verletzt. Iraks Regierungschef Haider al-Abadi ordnete am Sonntagabend Änderungen des Sicherheitskonzepts für die Hauptstadt an.
Der IS hatte erklärt, der Anschlag habe sich gegen Angehörige der schiitischen Bevölkerungsmehrheit gerichtet. Die sunnitische IS-Miliz hatte 2014 die Kontrolle über weite Teile des Irak übernommen. Zuletzt verlor der IS aber große Gebiete wieder. Vor einer Woche eroberte die irakische Armee die IS-Hochburg Falludscha 50 Kilometer westlich von Bagdad zurück.
Erstickt
Die jüngsten Angriffe trafen den Irak kurz vor dem Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan, wenn junge Menschen und Familien nach Sonnenuntergang die Straßen der Hauptstadt säumen. Es war der schlimmste Gewaltakt im Irak seit Juli 2015. Damals hatte ein Bombenanschlag in der Provinz Dijala mindestens 115 Menschen das Leben gekostet.
Unter den Opfern waren viele Frauen und Kinder, die sich in einem mehrstöckigen Einkaufszentrum und einer Vergnügungshalle aufgehalten hatten, wie ein Polizeisprecher sagte. Dutzende seien verbrannt oder erstickt.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können