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Unruhen bei Le-Pen-Kundgebung

Unruhen bei Le-Pen-Kundgebung
(Reuters/Pascal Rossignol)

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Die entscheidende Woche im französischen Präsidentenwahlkampf beginnt. Die Umfragen lassen ein knappes Rennen erwarten. Die Favoriten Emmanuel Macron und Marine Le Pen liefern sich ein Fernduell in der Hauptstadt.

Wenige Tage vor der französischen Präsidentenwahl hat die Rechtsaußen-Kandidatin Marine Le Pen mit harten Worten gegen «massive Einwanderung» Stimmung gemacht. «Meine erste Maßnahme als Präsidentin der Republik wird es sein, Frankreich die Grenzen zurückzugeben», sagte die Chefin der rechtspopulistischen Front National (FN) am Montagabend vor tausenden Anhängern in Paris.

Ausschreitungen
Am Rande einer Wahlkampfkundgebung der Rechtspopulistin Marine Le Pen in Paris ist es zu Zusammenstößen zwischen Le-Pen-Gegnern und der Polizei gekommen. Die Polizei setzte am Montagabend Tränengas ein, um mehrere Dutzend Aktivisten zurückzudrängen.

Demonstranten hätten versucht, in den Park neben der Konzerthalle vorzudringen, in der die Präsidentschaftskandidatin Le Pen am Abend auftrat.

Le Pen führt zusammen mit dem sozialliberalen Kandidaten Emmanuel Macron die Umfragen für die erste Wahlrunde am kommenden Sonntag (23.4.) an. Le Pen bekräftigte ihre Forderung, aus dem europäischen Schengenraum für ein Reisen ohne Grenzkontrollen auszusteigen. Falls sie gewählt werde, solle es ein Einwanderungs-Moratorium geben, bis härtere Maßnahmen in Kraft seien. Details des Moratoriums ließ die 48-Jährige offen. Sie sprach sie auch für Grenzkontrollen nach den Wahlen aus.

Macron warb für ein «zuversichtliches Frankreich». Er fügte hinzu: «Von elf Kandidaten wollen uns zehn zu einer Fantasievorstellung der Vergangenheit zurückführen», sagte der Ex-Wirtschaftsminister von tausenden Anhängern. Macron vertritt im Gegensatz zu Le Pen eine pro-europäischen Kurs. «Ich entscheide mich gleichzeitig für ein starkes Frankreich und ein ehrgeiziges Europa.»

Le Pen und Macron liefern sich in Umfragen für den ersten Wahlgang ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Beide kommen auf 22 Prozent der Stimmen, wie eine Befragung des Instituts Opinionway für «Les Echos» und Radio Classique ergibt. Der Konservative François Fillon liegt mit 21 Prozent ganz knapp dahinter, der Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon kommt auf 18 Prozent.

Macron, der bei seiner Kundgebung immer wieder von Rufen «On va gagner» unterbrochen wurde, warb erneut für eine «solide und ausgewogene Allianz» mit Deutschland. Zuvor hatte er allerdings die stark exportorientierte deutsche Wirtschaft attackiert. Deutschland müsse zu der Einsicht kommen, «dass seine wirtschaftliche Stärke in der jetzigen Ausprägung nicht tragbar ist», sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Laut Umfragen könnte der 39-Jährige die Rechtspopulistin Le Pen im entscheidenden zweiten Wahlgang am 7. Mai klar schlagen.