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Umweltschützer schlagen Alarm

Umweltschützer schlagen Alarm

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Am 6. Oktober 2011 wurde im Grenzgebiet zu Esch eine Betonfabrik in Betrieb genommen, die nicht überall auf Zustimmung stößt. Die Umweltschützer aus der französischen Grenzregion schlagen Alarm.

Das Werk, in dem jährlich 40.000 m3 Beton erzeugt werden sollen, gehört zum Multi Holcim, der seinen Zentralsitz in Zürich hat und weltweit jährlich 205 Millionen t Zement, 170 Millionen t Kies und Sand sowie 38 Millionen m3 Beton produziert und 90.000 Menschen beschäftigt. In Russange ist eine Jahresproduktion von 40.000 m3 geplant und soll von 15 Arbeitern bewältigt werden.

Gilbert Kaiser, der unter der Eikette „divers droite“ 2002 gewählte Bürgermeister von Russange, sieht alle Umweltauflagen und Nachhaltigkeitskriterien garantiert und meinte bei der Betriebseröffnung, der einzige Staub werde hier nur von Lkws und Umweltschützern aufgewirbelt.

Nachhaltigkeit garantiert?

Gerade die Umweltschützer der regionalen „Empreinte positive“ sind da ganz anderer Meinung. Sie weisen darauf hin, dass das Werk in Micheville-Bas in einem Naturschutzgelände gebaut wurde, das immerhin als „zone naturelle d’intérêts écologique, faunistique et floristique (Zneff)“ eingestuft wurde. Bei der Verwirklichung des Projekts sollen, laut ihrer Darstellung, nicht alle Auflagen eingehalten worden sein.

Gelten lassen wollen die Umweltschützer auch nicht das Argument von der Schaffung neuer Arbeitsplätze und wenden ein, dass es sich lediglich um Transfers aus dem Holcim-Werk von Thionville handelt.

„Empreinte positive“ weist auch auf eine wesentliche, zusätzliche Erhöhung der Lkw-Transporte hin, die bei der Anlieferung des Rohmaterials und der Auslieferung des Betons durch Audun-le-Tiche gekarrt werden müssen, wo die Verkehrssituation bereits heute kaum zu ertragen ist.

Schlechter Ruf

Holcim, einst als Schweizer Familienunternehmen gegründet, hat sich in seinen Werken in den USA in den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht unbedingt einen guten Ruf gemacht. Wegen der massiven Überschreitung der gesetzlich Normen beim Produktionsausstoß gab es u.a. Prozesse in Texas, Colorado und Missouri, in denen der Konzern zu hohen Geldstrafen verdonnert wurde.

Die Firmenleitung der Luxemburger Filiale, die ihren Sitz in der hauptstädtischen Louvigny-Strasse hat, stellt sich auf ihrer Webseite folgendermaßen vor: „Le développement durable est au coeur de notre stratégie…“