ArcelorMittal kann an das französische Stromnetz angeschlossen werden. Die Gemeinde Sanem erteilte dem Bau einer unterirdischen Hochspannungsleitung nun grünes Licht.
„Die Gemeinde Sanem gehört zu den 65 Gemeinden, die sich gegen Nuklearenergie und für die Schließung Cattenoms einsetzen“, sagt Greenpeace am Dienstag und zeigt sich erbost, dass Georges Engel (LSAP), Bürgermeister von Sanem, am 7. Dezember den Bauarbeiten der unterirdischen Sotel Starkleitung nun zustimmte.
Rückblick
Am 25. August 2008 hatte das Umweltministerium dem Energielieferanten Sotel die Erlaubnis erstattet, eine Hochspannungsleitung zu bauen, um sich an das französische Netz anzuschließen. Damit sollten die Energieversorgung der ArcelorMittal-Stahlwerke abgesichert werden. Die Kritiker befürchteten, dass nun Atomstrom ins Luxemburger Stromnetz gelangen würde.
Doch Sotel hatte mit den Bauarbeiten begonnen ohne jegliche Genehmigungen der Gemeinden, wo die Trasse führen sollte. Die Leitung führt nämlich durch das Naturschutzgebiet „Natura2000“, das sich zwischen Differdingen und der französischen Grenze befindet.
Am 15. Juli 2010 dann hatte das Verwaltungsgericht Greenpeace das Recht im allgemeinen Interesse vor Gericht aktiv zu werden, zugesprochen. Greenpeace konnte nun gerichtlich gegen Sotel vorgehen und reichte somit eine Klage gegen das Stromunternehmen ein. Ein langer erbitterter juristischer Kampf zwischen Greenpeace, der Gemeinde Sanem und Sotel kündigte sich an.
Sanem lehnte zuerst ab
Die Gemeindebehörden aus Sanem wehrten sich lange gegen die Einrichtung einer Starkstromleitung auf ihrem Gebiet. Nach langem Hinundher hatten die Richter des Verwaltungsgerichtshofs im vergangenen Juni die Entscheidung des Bürgermeisters von Sanem, den Bau der Starkstromleitung zu verbieten, aufgehoben.
Am 15. November nun bemühten sich ArcelorMittal, Sotel und die Sanemer Gemeinde anlässlich einer öffentlichen Versammlung, die Bevölkerung hinsichtlich der Risiken von magnetischen Strahlungen zu beruhigen.
Laut Roger Spautz, Greenpeace Präsident, konnte die Sanemer Gemeinde, nachdem ihr Verbot für den Bau der Starkstromleitung aufgehoben wurde, Einspruch einlegen. „Meiner Meinung nach hat Sanem keinen Einspruch eingelegt, weil sie Angst hatte, nochmals vor Gericht zu verlieren. Des Weiteren denke ich, war der Druck auf die Gemeinde seitens der Regierung, ArcerlorMittal und Sotel zu groß geworden“, erklärt sich Roger Spautz. „Wir werden nun jegliche Rechtsmittel unter die Lupe nehmen, um Einspruch gegen die Genehmigung zum Bau der Starkstromleitung der Sanemer Gemeinde zu legen.“
Zu Demaart
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