Im «Jardin Ceccano» erleben die Besucher jeden Mittag über 16 Episoden und 50 Minuten lang «Open Air» den Mythos des Festivals und seine Geschichte von 70 Jahren.
Py hat das Projekt der jungen Theatertruppe «Piccola Familia» unter der Leitung von Thomas Jolly anvertraut. 2014 brillierte die Truppe mit dem Shakespeare-Marathon «Henry VI» in 18 Stunden. Das aktuelle Abenteuer nennt sich «Le ciel, la nuit et la pierre glorieuse». Das bezieht sich auf eine der Definitionen, die Festivalgründer Jean Vilar dem Festival bei seiner Gründung 1947 im Hof der der Papstpaläste gegeben hatte.
Aufführungen sind teilweise improvisiert
Die Themen der 16 Episoden drehen sich um das Publikum, die Veranstaltungsorte, große Aufführungen, die «Revolution 1966», als sich das Festival für den Tanz und das Kino öffnet und die Absage des Festivals 2003 wegen der Krise der freischaffenden Künstler. Die Idee ist es, «eine kollektive Arbeit zu machen im Moment der Aufführung», erklärt Theatermacher Jolly zur Arbeit seiner 12-köpfigen Truppe. Manche Episoden nehmen erst während der Aufführung bis zum 23. Juli Form an. «Direkter» und «näher am täglichen Leben» soll es werden.
Zwei Episoden wenden sich an Amateure nach dem Modell «La République de Platon», die teilweise von Einwohnern Avignons gespielt werden. Die Besucher konnten «ihre» Festivalerlebnisse berichten, Amateure werden das auf der Bühne umsetzen. die letzte Episode heißt «Avignon 2086» und wirft einen Blick auf das Festival in 70 Jahren. Die eher historisch inspirierten Kapitel sind von dem Buch «Histoire du Festival d’Avignon», erschienen bei Galimard, inspiriert. «Aber wir haben auch Material zur weniger «offiziellen» Geschichte des Festivals eingebaut», sagt Jolly.
Anekdoten, Souvenirs und persönliche Erinnerungen
Anekdoten, Souvenirs der Besucher und persönliche Erinnerungen werden einfließen. Auch wurden Künstler eingeladen, die in den letzten 70 Jahren schon beim Festival mitgewirkt haben und wie durch Zufall bei der Auflage 2016 mit dabei sind. Dazu gehören Stanislas Nordey oder Nicolas Bouchaud.
«Es wäre schön, wenn Isabelle Huppert käme, um über ihre Abenteuer beim Festival zu berichten, der Avignoner Daniel Auteuil und warum nicht auch Mirelle Mathieu, die in Avignon geboren ist», sagt Projektleiter Jolly mit einem Lachen. «Le ciel, la nuit et la pierre glorieuse» läuft vom 6. bis 23. Juli im «Jardin Ceccano», der Eintritt ist frei.
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