Die spanische Polizei hat eine Terrorzelle der baskischen Untergrundorganisation ETA zerschlagen und vier Verdächtige festgenommen. Wie Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba am Dienstag in Madrid mitteilte, stellten die Beamten in den Wohnungen der mutmaßlichen Terroristen mehrere Waffen, 200 Kilogramm Sprengstoff und Materialien zur Herstellung von Bomben sicher.
Die Festgenommenen – zwei Männer und zwei Frauen – wurden von den Ermittlern mit mehreren Terroranschlägen in Verbindung gebracht. Aus Polizeikreisen verlautete, das Quartett könnte unter anderem an dem bislang letzten Mordattentat der ETA im Baskenland beteiligt gewesen sein. Damals war im Juni 2009 ein Terrorismus-Experte der Polizei mit einer Bombe getötet worden, die die Attentäter am Auto des Opfers angebracht hatten.
In Bilbao festgenommen
Die Festnahmen erfolgten in der nordspanischen Industriemetropole Bilbao und der nahe gelegenen Ortschaft Galdakao. Der Innenminister betonte, die ETA habe die Strategie der Gewalt nicht aufgegeben und die Waffen nicht niedergelegt. Die Polizei werde daher den Kampf gegen die Terroristen solange fortsetzen, bis die Organisation zerschlagen sei.
Die ETA hatte vor knapp zwei Monaten eine «dauerhafte Waffenruhe» erklärt. Seither wurden in Spanien und Frankreich 21 mutmaßliche Mitglieder der Organisation festgenommen. Die ETA kämpft für einen unabhängigen Staat im Baskenland. Sie wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Bei Anschlägen der ETA wurden seit 1968 mehr als 850 Menschen getötet.
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