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Taifun «Nida» legt Hongkong lahm

Taifun «Nida» legt Hongkong lahm
(AFP/Handout)

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Der tropische Wirbelsturm "Nida" hat am Dienstag das Leben in der asiatischen Millionenmetropole Hongkong und angrenzenden Regionen weitgehend zum Erliegen gebracht.

Windböen mit bis zu 150 Stundenkilometern peitschten durch die Stadt, starker Regen verwandelte die Straßen in Wasserläufe. Die Behörden riefen Taifun-Alarm aus: Schulen blieben geschlossen, Angestellte bekamen frei, die Börse stellte den Betrieb ein, hunderte Flüge wurden gestrichen. Der Wirbelsturm traf eine der dynamischsten Wirtschaftsregionen Asiens. Hongkong ist ein wichtiges Finanz- und Dienstleistungszentrum. Die angrenzenden Industrieregionen am Perlfluss-Delta tragen zu einem beträchtlichen Teil zu den Exporten der Volksrepublik China bei. Nach Behördenangaben ist «Nida» möglicherweise der stärkste Taifun in der Region seit mehr als 30 Jahren.

Wie ein Flughafensprecher mitteilte, wurde die ursprünglich für den Dienstag geplanten 1100 Flüge auf 500 zusammengestrichen. Bereits am Vortag waren mit Heranrücken des Taifuns 150 Flüge ausgefallen. Die in Hongkong ansässige Fluggesellschaft Cathay Pacific stellte für 16 Stunden den kompletten Flugbetrieb von und nach Hongkong ein. Am Flughafen mussten etliche gestrandete Passagiere die Nacht in den Warteräumen verbringen. «Ich bin hier um sechs Uhr morgens angekommen, alle Schalter waren geschlossen, und es gab keinerlei Informationen», sagte ein verärgerter Flugpassagier dem Sender Now TV.

Tropischer Wirbelsturm

In Hongkong wurde ein Baugerüst aus Bambus umgerissen, abgerissene Baumäste lagen auf den Straßen. Die Behörden meldeten drei Verletzte. Die sonst so belebten Straßen der Großstadt waren am Dienstagvormittag weitgehend menschenleer. Busse und U-Bahnen hielten nur einen Notverkehr aufrecht. Die Behörden hatten den Bürgern geraten, sicherheitshalber zu Hause zu bleiben; bereits am Montagabend bildeten sich in den Supermärkten lange Schlangen von Käufern, die sich mit Proviant eindecken wollten. Nach Behördenangaben suchten in der Nacht rund 200 Menschen in den städtischen Taifun-Bunkern Zuflucht.

«Nida» war als Tropensturm vor der Küste der Philippinen entstanden, hatte bei seinem Weg über das warme tropische Meer Energie aufgenommen und sich zu einem Taifun entwickelt. Am Dienstagnachmittag zog der Wirbelsturm gen Festland weiter. In Teilen der stark industrialisierten Provinz Guangdong blieben alle Schulen und Betriebe geschlossen, wie die Nachrichtenagentur Xinhua meldete. Die Bahnen stellten alle Fernverbindungen in die Provinz ein, hunderttausende Passagiere waren davon betroffen. Die Behörden der Millionenstadt Guangzhou gaben erstmals überhaupt die höchste Taifun-Warnstufe aus.

Hunderte Flüge gestrichen

Die Bürger wurden angewiesen, sich für drei Tage mit Proviant einzudecken. «Es ist der stärkste Taifun im Gebiet des Perlfluss-Deltas seit 1983, er wird zu starken Überschwemmungen führen», zitierte Xinhua einen Behördensprecher. Von einer vorgelagerten Ölplattform wurden demnach 2000 Arbeiter in Sicherheit. Auch von der Großbaustelle der geplanten Brücke zwischen den Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau wurden rund 2000 Arbeiter abgezogen. Erst vor wenigen Wochen war der Taifun «Nepartak» über Taiwan und Teile der Volksrepublik hinweggezogen; mindestens 69 Menschen waren dabei ums Leben gekommen.