Ab diesem Mittwoch soll das Land von einer noch größeren Streikwelle getroffen werden – als Protest gegen den Sparkurs der Regierung von Ministerpräsident Giorgos Papandreou, der massive Lohn-Kürzungen und Massenentlassungen vorsieht.
Wegen der Gefahr eines Seuchenausbruchs verpflichtete die Regierung die streikenden Müllarbeiter zum Dienst. Nach Schätzungen liegen allein in der Hauptstadt Athen mehr als 30.000 Tonnen Müll herum. Die für die öffentliche Gesundheit zuständige Behörde KEELPNO bezeichnete die Situation als «Bombe». In einigen Fällen seien bereits Ratten gesichtet worden. Die Beseitigung der riesigen Müllberge soll nach ersten Schätzungen der Kommunen im Großraum Athen etwa eine Woche dauern.
Keine Fähren, keine Nachrichten
Viele Seeleute erschienen am Dienstag den zweiten Tag in Folge nicht zur Arbeit, zwischen Piräus und den Ägäis-Inseln fielen die Fährverbindungen aus. Arbeitsniederlegungen gab es auch im Gesundheitsbereich. Viele Staatsbedienstete blockierten zudem die Eingänge von Ministerien. Journalisten begannen am Dienstagmorgen um 6 Uhr mit einem 24-Stunden-Streik. Im Radio und im Fernsehen gab es keine Nachrichten, am Mittwoch sollten keine Zeitungen erscheinen.
Die Lage soll sich ab Mittwoch noch einmal verschärfen: Dann planen die beiden größten Gewerkschaftsverbände des staatlichen und privaten Bereichs (GSEE und ADEDY) noch weitreichendere Streiks. Alle Staatsbediensteten sollen demnach nicht zur Arbeit erscheinen. Die Fluglotsen haben angekündigt, ab Mittwoch zwei volle Tage lang zu streiken. Nur Transitflüge ohne Zwischenlandung in Griechenland sollen stattfinden. Die Fluglinien begannen bereits ihre Kunden zu informieren. Bus- und U-Bahnfahrer wollen für mehrere Stunden die Arbeit niederlegen, die Taxieigner für 48 Stunden.
Neue Sparmaßnahmen verabschieden
Am Donnerstag will das Parlament in Athen ein neues Gesetz billigen, mit dem erstmals seit 100 Jahren Entlassungen von Staatsbediensteten ermöglicht werden sollen. Zudem sollen die Löhne und Gehälter von Beamten und anderen Staatsbediensteten um weitere 20 Prozent gekürzt und weitere Steuern erhoben werden. Die regierenden Sozialisten verfügen über eine knappe Mehrheit von 154 Abgeordneten im 300-köpfigen Parlament.
Zu Demaart


















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