«Die Syrer sterben wegen des Schweigens in der Welt», so eine der Mitteilungen auf Plakaten bei dem Standing am Dienstagmittag auf der place Clairefontaine in Luxemburg-Stadt. Etwa 50 Menschen waren dem Solidaritätsaufruf vom Vortag auf Facebook gefolgt. Vor allem Syrer, aber auch ein paar Luxemburger hatten den Weg dahin gefunden.
«Die Politiker scheint das Anliegen hier nicht zu interessieren», so ein Luxemburger, der der Kundgebung beiwohnte. Tatsächlich hatte sich auf dem Platz, der von Ministerien umringt ist und unweit der Chamber liegt, kein einziger Politiker aus Luxemburg blicken lassen.
Schweigen in der Welt
Das Anliegen der Kundgeber ist der Protest gegen das Schweigen in der Welt. «In Syrien fliegen die Bomben und niemand tut etwas dagegen», so ein syrischer Demonstrant. «Die USA und Russland haben ihre eigenen Interessen in diesem Konflikt. Russland steht auf der Seite des syrischen Machthabers Baschar Al-Assad. Und Assad ist das eigentliche Problem.»
Einer der Oganisatoren der Solidaritätskundgebung, Badr Eddin, ein syrischer Musiker, erklärt gegenüber dem Tageblatt, dass der Krieg bereits seit fünf Jahren anhält. Und er wird auch noch weitere fünf Jahre anhalten, wenn sich nichts Grundlegendes ändert. Die Weltpolitik schweigt. Das Problem ist Assad. Und Assad wird von Russland unterstützt. Auch spielt Assad den Islamisten zu, um auf diese Weise seine eigenen Interessen zu bewahren. Ein weiterer Joker der Islamisten ist es, dass sie dem Westen Angst machen. Andererseits ist es kein Wunder, dass die islamistische Szene in Syrien aufblüht. Denn wenn jemand alles verloren hat, seine Familie, seine Kinder, sein Dorf, dann ist der Schritt, sich mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft zu sprengen, kein großer mehr.
Die Kundgebung verläuft in aller Stille. Am Ende folgt eine kurze Rede von Badr Eddin. Die Stille steht wohl symbolisch für das Schweigen in der Welt.
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