Steuerflucht über Luxemburg lautet die Anklage. Laut einem Bericht der belgischen «L’Echo», habe der französische Konzern GDF Suez über belgische Filialen in Luxemburg, darunter Electrabel, Profite, die in Belgien erzeugt wurden, nach Luxemburg transferiert. Es handelt sich dabei um 285 Millionen Euro, allein in dem Zeitrahmen von 2003 bis 2008.
Die Pressesprecherin von GDF Suez dementierte die Vorwürfe. Vor den Brüsseler Gerichten seien bereits die Prozesse angelaufen. Diese sollen beweisen, dass GDF zu unrecht beschuldigt werde.
Politiker im Verwaltungsrat von Electrabel
Doch zwischen 2003 und 2008 saßen auch Politiker im Verwaltungsrat von Electrabel. Genau dies mache die Angelegenheit heikler, besonders im Hinblick auf die Beziehungen zwischen Luxemburg und Belgien, so der Bericht. Denn die belgische Steuerinspektion ISI fand heraus, dass der luxemburgische Fiskus ein Abkommen mit den Luxemburger Filialen von Electrabel geschlossen hatte.
Darin hatten die Luxemburger hervorgehoben, dass sie Steuern nur auf Gewinnen erheben würden, die von Electrabel in Luxemburg registriert würden. Dabei handelt es sich um einen Steuersatz von nur maximal 1,8 Prozent.
«Ziel von Electrabel war es, niedrige Steuern in Luxemburg zu zahlen und gleichzeitig das, was in Belgien besteuert werden musste, abzuziehen», so die Steuerinspektion. Electrabel verstecke sich hinter dem Doppelsteuerabkommen zwischen Belgien und Luxemburg um auf diese Weise die in Belgien fällige Mehrsteuer zu vermeiden.
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