An den Ermittlungen war auch ein «Brandmittelspürhund», wie es in der Fachsprache heißt, der Police Grand Ducal beteiligt. Das bestätigte die luxemburgische Polizei am Montag auf Anfrage. Der speziell ausgebildete Hund wurde aus Trier angefordert, weil es keine vergleichbaren Spürhunde bei der Hundestaffel in Rheinland-Pfalz an dem Tag zur Verfügung war.
Wo die Tote lag, ist jetzt ein schwarzer Fleck. Unweit der Bahngleise, neben Gebüsch voller Müll, erinnert Asche an das grausame Verbrechen, das am Wochenende Trier schockierte: Eine 16-Jährige wurde getötet und verbrannt. Als mutmaßlichen Täter stellte die Polizei einen 24 Jahre alten Bekannten der Schülerin. Er soll das Mädchen im Streit erstochen und ihre Leiche in Brand gesetzt haben.
Tränen
«Er hat die Tat inzwischen eingeräumt», sagte Triers Leitender Oberstaatsanwalt Peter Fritzen. Am Fundort herrschte am Montag Entsetzen. «Wie schrecklich, dass so etwas hier passiert. Man kann das gar nicht begreifen», sagte Marcel Frankreiter (20), der die Tote gekannt hat. «Sie hatte das Leben doch noch vor sich», meinte eine Fußgängerin unter Tränen. Neben roten Kerzen legte sie rote Rosen am Rande des breiten Schotterwegs ab.
Was war passiert? Die 16-Jährige hatte sich den Ermittlungen zufolge am Freitagabend von ihrem rund 700 Meter entfernten Zuhause auf den Weg gemacht, um zum Trierer Hauptbahnhof zu gehen. Dabei wurde sie auf dem abgelegenen Fußweg entlang der Bahngleise von dem 24-Jährigen begleitet. Es kam zum Streit: Dabei soll der Mann das Mädchen mit Messerstichen in den Oberkörper tödlich verletzt haben, wie die Trierer Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte.
Obduktion
Dann legte er die Leiche laut Ermittler im Gebüsch ab. Tags darauf, am Samstag, soll der Täter zum Tatort zurückgekehrt sein und die Leiche mit Brandbeschleuniger angezündet haben. Die Tote verbrannte bis zur Unkenntlichkeit – und wurde am Samstagabend, noch brennend, von einem Fußgänger entdeckt. Erst eine Obduktion konnte ihre Identität klären. Kurz zuvor hatte die Familie der 16-Jährigen das Mädchen als vermisst gemeldet.
Anwohner in deren Wohnviertel zeigten sich fassungslos: «Wir sind alle entsetzt», sagte eine Nachbarin. «Ich bin den Weg auch noch am Samstag gegangen. Da gehe ich jetzt nicht mehr lang», sagt ein andere Bewohnerin im Viertel. Der Weg wird tagsüber gut genutzt, ist aber von der Straße nicht einsehbar.
Angst
Der 24-Jährige sollte am Montag noch dem Haftrichter vorgeführt werden. Zum Grund des tödlichen Streits liefen die Ermittlungen noch weiter, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Farrell Sturm (20), der in der Nachbarschaft der Getöteten wohnt und mit der Familie bekannt ist, zeigte sich geschockt. «Ich habe selbst drei kleine Geschwister, da bekommt man schon Angst», sagte er. «So was kennt man sonst doch nur aus dem Fernsehen.»
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