Der Ätna auf Sizilien ist wieder ausgebrochen. Der höchste Vulkan Europas spuckte am Montagabend Lava und bildete am Südostkrater einen Lavastrom, sagte ein Sprecher des Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV) am Dienstag. Es bestehe aber keine Gefahr, auch der Luftverkehr am Flughafen im nahe gelegenen Catania sei nicht wegen Asche behindert. In letzter Zeit habe die Aktivität an dem Vulkan wieder zugenommen.
Am Ätna kommt es immer wieder auch zu größeren Eruptionen, er gehört zu den aktivsten Vulkanen der Welt. Ende Mai findet ganz in der Nähe, in Taormina, der G7-Gipfel der führenden Industrienationen statt, zu dem auch US-Präsident Donald Trump erwartet wird. Der INGV-Sprecher betonte, falls der Ätna zu dieser Zeit Asche spucke, könnten Flugzeuge auch auf andere Flughäfen ausweichen.
Zeit zur Flucht für die Anwohner
Der über 3.000 Meter hohe Ätna an der Ostküste Siziliens ist der größte und zugleich aktivste Vulkan Europas. Der Berg gehört zu den eher harmlosen Vulkantypen. An seinen Hängen wird dank des Quellwasservorkommens, der fruchtbaren Böden und des milden Klimas bis in größere Höhen intensiv Gartenbau betrieben. Seine Lava strömt relativ langsam und lässt bei einem Ausbruch den Anwohnern Zeit zur Flucht.
Dennoch war der Ätna nie ein «ruhiger» Vulkan. Einer der schlimmsten Ausbrüche ereignete sich 1669. Lavaströme erreichten die am Fuß des Berges gelegene Stadt Catania und das Meer. Tausende Menschen starben.
Heftige Ausbrüche in unregelmäßigen Abständen
Mehr oder weniger heftige Ausbrüche gab es in den Jahren 1882, 1910, 1923 und 1928. Erneut aktiv wurde der Ätna 1949, als sich ein Kegel spaltete und ein 13 Monate anhaltender Ausbruch folgte. Im April 1971 öffneten sich am Süd- und am Osthang des Vulkanmassivs neue Kratergruppen, die fast zwei Monate lang heiße Magma auswarfen. Am 12. September 1979 kamen neun Urlauber ums Leben, als einer der Krater explodierte.
Auch in den Jahren danach gab es in unregelmäßigen Abständen Ausbrüche, meist verursacht durch Lavapfropfen, die Kraterausgänge verstopften. Im Dezember 1991 brach der Vulkan erneut aus, was spektakuläre Operationen zur Umleitung der Lavamassen um bedrohte Ortschaften nach sich zog. So gelang es mit großen Sprengladungen, den Lavafluss in ein vorbereitetes Bett zu leiten.
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