Nach der Daten-Panne bei der belgischen Bahn will die Datenschutzkommission und der zuständige Minister Erklärungen von der SNCB. Die Bahn will ihrerseits gerichtliche Schritte gegen einen Internet-Nutzer namens Frédéric Jacobs einleiten, der das Datenleck aufgearbeitet hat.
Über die Website der Bahn waren die Namen, Geburtsdaten und Adressen von 1,4 Millionen Bahnkunden aus dem In- und Ausland einsehbar. Darunter auch Prominenz aus Politik und Monarchie. Laut «L’essentiel» tauchten die Namen von Prinzessin Alexandran Erbgroßherzogin Stéphanie wie auch vom Europaabgeordneten Frank Engel auf.
Klagewelle droht
Die Datenschutzkommission spricht bei der Panne von einer «größeren Sache» und befürchtete jetzt, dass die Daten fremdgenutzt werden könnten. Sollte es zu einer Klagewelle gegen die SNCB kommen, droht der belgischen Bahn eine Geldstrafe von bis zu 100.000 Euro, heißt es aus der Kommission am Donnerstag.
Die Bahn ihrerseits will gerichtliche Schritte gegen den jungen Mann einleiten, der das Datenleck über die inzwischen gesperrte Seite «SNCB Leak Check» aufgearbeitet hatte. Über die Suchmaschine waren Namen von Kunden der SNCB lesbar geworden. Angaben über Adresse, E-Mail und Telefonnummer seien dabei allerdings nicht sichtbar gewesen, heißt es.
SNCB reagiert
Die belgische Bahn hat inzwischen ein Formular online gestellt, über das sich jeder informieren kann, ob vertrauliche Informationen zu seiner Person veröffentlicht wurden.
Die Datenschutzkommission und der zuständige Minister Paul Magnette wollen jetzt Erklärungen von der belgischen Bahn. Laut belgischen Medienberichten wird derzeit geprüft, ob die SNCB Datenschutzbestimmungen verletzt habe.
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