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Sicherheitspersonal statt Bodycam

Sicherheitspersonal statt Bodycam
(Didier Sylvestre)

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Die Deutsche Bahn testet aktuell Bodycams, um ihre Sicherheitskräfte besser zu schützen. Die „Société nationale des Chemins de fer luxembourgeois“ (CFL) wird die Körperkameras vorerst nicht einführen.

Wie die Deutsche Bahn (DB) mitteilt, testet sie bis zum Jahresende Körperkameras. Zunächst werden Mitarbeiter von DB-Sicherheit in Berlin mit den Bodycams ausgestattet. Die Kameras werden auf der Brust getragen. In Konfliktsituationen können die Bilder auf Knopfdruck abspeichert werden. Die Bodycams dienen allerdings nicht vorrangig zur Sicherung von Beweismaterial im Fall von Angriffen auf Mitarbeiter, sondern vor allem zur Abschreckung von Angreifern.

Bodycam

Bodycams sind Körperkameras, die vor allem von Polizisten getragen werden. Die sichtbaren Videokameras sollen der Dokumentation von Straftaten sowie der Handlungen von Polizisten und Bürgern dienen. Vor über zehn Jahren griffen erstmals die Polizeibehörden aus Dänemark und Großbritannien auf die Körperkameras zurück.
Inzwischen verwenden mehrere Polizeibehörden Bodycams. Hierzu gehören unter anderem Einheiten aus den USA und Österreich. Datenschützer warnen vor den Körperkameras. Diese würden unter Umständen gegen das Persönlichkeitsrecht verstoßen.

Um die Regeln des Datenschutzes zu respektieren, betont die Deutsche Bahn, dass das Videomaterial verschlüsselt wird und nur Polizeibehörden auf die Daten zurückgreifen können. Zudem wird kein Ton aufgezeichnet. Des Weiteren sind die Mitarbeiter, die Körperkameras tragen, am Schriftzug «Videoüberwachung» zu erkennen.

Vorerst keine Bodycams in Luxemburg

Wie Infrastrukturminister François Bausch in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der CSV-Abgeordneten Diane Adehm und Gilles Roth mitteilt, wird die «Société nationale des Chemins de fer luxembourgeois» dem Beispiel der Deutschen Bahn vorerst nicht folgen. Zwar habe die CFL bereits einen Anbieter von Körperkameras kontaktiert, allerdings habe die Eisenbahngesellschaft sich aus mehreren Gründen vorerst gegen Bodycams entschieden.

Francois Bausch hebt hervor, dass die Züge, Busse und wichtigsten Bahnhöfe bereits mit Überwachungskameras ausgestattet sind, wodurch der Einsatz von Bodycams vorerst für unnötig erachtet werde. Zudem hat die CFL beschlossen, anderweitig in die Sicherheit ihres Personals und ihrer Infrastruktur zu investieren. So wurde ein Vertrag mit einer externen Sicherheitsfirma abgeschlossen.

Diese soll in den Zügen der CFL auf luxemburgischem und ausländischem Boden sowie an verschiedenen Standorten der Eisenbahngesellschaft zum Einsatz kommen. Zukünftig sollen zehn statt der bisherigen drei bis vier Prozent der Zugfahrten von Sicherheitspersonal begleitet werden.

Nach 22.00 Uhr

Zudem soll Sicherheitspersonal in allen Zügen nach 22 Uhr sowie in den ersten Zügen samstags und sonntags präsent sein. Der Infrastrukturminister betont allerdings, dass er den Einsatz von Körperkameras bei der Deutschen Bahn genau verfolge. Letztlich hebt François Bausch hervor, dass sich eine Expertengruppe regelmäßig unter seiner Aufsicht trifft, um über die Sicherheitslage im öffentlichen Verkehr zu diskutieren. Dort habe es in der Vergangenheit auch Gespräche über Bodycams gegeben.

Mit einer definitiven Entscheidung über den Einsatz von Körperkameras sei zeitnah zu rechnen.