Das Fernsehen zeigte den kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro am Samstag, wie er gemeinsam mit seinem Bruder Raúl Castro und dem venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro an der Gala einer Kindertheaterkompanie im Karl-Marx-Theater von Havanna teilnahm.
Castro hat sich seit 2006 aus Gesundheitsgründen schrittweise aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen, 2008 übertrug er die Amtsgeschäfte endgültig an seinen Bruder Raúl. Seitdem ist er nur noch selten in der Öffentlichkeit zu sehen.
In einem von den Staatsmedien veröffentlichten Artikel mit der Überschrift «Geburtstag» hatte der Revolutionsführer zuvor in gewohnter Manier Kritik an seinem Erzfeind USA geübt, während er Russland und China lobte. Dagegen verfolgt sein fünf Jahre jüngerer Bruder als kubanischer Präsident eine vorsichtige Entspannungspolitik gegenüber Washingtons.
Zehn wichtige Momente im Leben von Fidel Castro:
Der Beginn: Fidel Castro wird am 13. August 1926 auf dem Landgut Manacas in der Ortschaft Birán im Osten Kubas geboren. Er ist der Sohn eines spanischen Großgrundbesitzers und einer kubanischen Hausangestellten.
Studium: Castro studierte von 1945 bis 1950 Jura an der Universität von Havanna. Bereits während des Studiums engagiert er sich politisch. Nach dem Examen nimmt er den Kampf gegen Diktator Fulgencio Batista auf.
Angriff auf die Moncada-Kaserne: Am 26. Juli 1953 überfällt Castro mit einigen Getreuen die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba. Die Attacke misslingt und Castro wird kurz darauf festgenommen. Im Prozess spricht er die berühmten Worte: «Verurteilt mich. Es ist egal. Die Geschichte wird mich freisprechen.»
Guerilla-Kampf: Nach seiner Freilassung bereitet sich Castro mit seinen Anhängern in Mexiko auf den entscheidenden Schlag gegen Batista vor. Die Rebellen setzen auf der Jacht «Granma» nach Kuba über. Nach jahrelangem Guerilla-Kampf in den Bergen stürzen sie den Machthaber an Neujahr 1959.
Invasion in der Schweinebucht: Mit der Unterstützung der USA greifen antikommunistische Exilkubaner am 17. Abril 1961 die Karibikinsel an. Die Invasion in der Schweinebucht misslingt. Die Regierung von US-Präsident John Kennedy muss mit Kuba über die Freilassung der Kriegsgefangenen verhandeln.
Kubakrise: Im Oktober 1962 bemerken die USA, dass die Sowjetunion Mittelstreckenraketen auf Kuba stationiert. Die Krise bringt die Welt an den Rand eines Atomkriegs. Schließlich zieht Moskau die Raketen wieder ab. Die USA versprechen im Gegenzug, nicht in Kuba zu intervenieren.
Tod von «Che» Guevara: Im Oktober 1967 wird Castros Kampfgefährte Ernesto «Che» Guevara bei einem Gefecht in Bolivien getötet. Nach dem Sieg der Guerilleros auf Kuba hatte er verschiedene Regierungsämter inne. Später verließ er die Karibikinsel, um die Revolution in anderen lateinamerikanischen Ländern voranzutreiben.
Operation Carlota: Von 1975 bis 1988 beteiligen sich kubanische Interventionskräfte am Bürgerkrieg in Angola. Nach offiziellen Angaben unterstützen im Laufe der Jahre mehr als 350.000 Kubaner die Volksbewegung zur Befreiung Angolas (MPLA). Es ist der größte Auslandseinsatz der kubanischen Streitkräfte und trägt zum Niedergang des Apartheidregimes in Südafrika bei.
Sonderperiode: Nach dem Fall des Ostblocks büßt die kubanische Wirtschaft über 80 Prozent seines Außenhandelsvolumens ein und stürzt in eine tiefe Krise. Die «Sonderperiode» ist von großen Entbehrungen gekennzeichnet. Mit Hilfe des Verbündeten Hugo Chávez in Venezuela und durch den Tourismus kommt Kuba auf die Beine.
Rückzug aus der Politik: 2006 muss sich Castro einer komplizierten Operation unterziehen und gibt die Macht an seinen Bruder Raúl Castro ab. Zwei Jahre später übernimmt der Bruder offiziell die Staatsführung.
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