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Schweden peilen atomares Endlager an

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Schwedens Atomindustrie bereitet sich ungeachtet der Katastrophe in Japan auf die Lagerung seines Atommüll in einem Endlager nahe dem Kernkraftwerk Forsmark vor.

Am Mittwoch reichte das zuständige Unternehmen SKB (Svensk Kärnbrenslehantering) den Antrag bei den Behörden in Stockholm ein. Während SKB-Chef Claes Thegerström das Konzept für eine bis zu 500 Meter tiefe Bohrung in einen Berg als «sicher» bezeichnete, distanzierte sich ein SKB-Beiratsmitglied von dem Antrag auf Baugenehmigung.

Im Rundfunk erklärte der als einziger nicht von einem Energiekonzern in den Beirat entsandte Anders Wijkman, es fehlten für ein Genehmigungsverfahren experimentelle Erkenntnisse zu Sicherheitsfragen. Die Anlage bei Osthammar 150 Kilometer nördlich von Stockholm soll ab 2015 gebaut, 2025 in Betrieb genommen werden und 2070 gefüllt sein. Danach sehen die Betreiber die Sicherheit des in Kupferkapseln eingeschlossenen Atommülls für 100.000 Jahre gewährleistet.

Neben Umweltorganisationen wie Greenpeace kritisieren auch Fachwissenschaftler das SKB-Konzept als unsicher. Schwedens Umweltminister Andreas Carlgren erklärte, die endgültige Genehmigung nach dem mehrjährigen Prüfungsverfahren sei nicht sicher. Die Regierung von Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt hatte Schwedens nach einer Volksabstimmung 1980 bestimmten Ausstieg aus der Atomkraft wieder aufgehoben und den Neubau von Reaktoren als Ersatz für die derzeitigen zehn möglich gemacht.