Die meisten Fälle wurden in Deutschland registriert, teilte die EU-Kommission am Montag in Brüssel mit. 879 betroffene Betriebe seien dort erfasst. In Frankreich seien es 486, in Belgien 205, in den Niederlanden 143 und in Großbritannien 121. Weniger als zehn betroffene Betriebe meldeten Italien und Luxemburg.
Die EU-Kommission kritisierte auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse Importstopps von außereuropäischen Ländern für Fleisch aus der EU. Solche Maßnahmen seien nach Ansicht des Ständigen Ausschusses für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit, in dem Vertreter der 27 EU-Mitgliedsstaaten sitzen, überzogen.
Russland stoppt Einfuhr
«Jegliche Handelsbeschränkung oder Forderung nach zusätzlichen Zertifikaten für lebende Tiere oder deren Produkte wegen des Schmallenberg-Virus sind unangemessen und wissenschaftlich nicht belegt», schrieben die Experten. Russland hatte zuvor bekanntgegeben, vom 20. März an auch die Einfuhr lebender Schweine aus der Europäischen Union zu verbieten.
Die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit EFSA prognostiziert laut EU-Kommission einen Rückgang der Ansteckungen bei Wiederkäuern. Zu erwarteten sei aber, dass die Zahl der missgebildeten Kälber infolge des Virus zunächst noch steigt. Man müsse dieses Virus genau so wie andere behandeln, zusätzliche EU-Veterinärmaßnahmen seien nicht nötig.
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