Nach einem Aufstand der Aktionäre und Kritik der Regierung kürzt der französische Autobauer Renault seinem Chef Carlos Ghosn den Bonus. Der variable Anteil der Entlohnung werde auf Beschluss des Verwaltungsrats um 20 Prozent reduziert und dürfe nur noch maximal 120 Prozent des Festgehalts betragen, erklärte der Konzern am Mittwochabend. Das Festgehalt bleibt demnach unverändert.
Ghosn zahle außerdem jährlich eine Million Euro aus seinem Gehalt an die Renault-Stiftung. Der Verwaltungsrat bedankte sich laut der Mitteilung für den «konstruktiven Beitrag» der Aktionäre. Sie hatten vor drei Monaten bei der Renault-Hauptversammlung den Vorschlag abgelehnt, Ghosn für 2015 insgesamt 7,25 Millionen Euro zu zahlen. Der Verwaltungsrat ignorierte den Beschluss jedoch und setzte Ghosns Gehalt trotzdem so fest. Zur Begründung führte das Gremium die guten Geschäftszahlen im vergangenen Jahr an.
Der Schritt rief die französische Regierung auf den Plan, die mit einer Gesetzesänderung drohte, um das Votum von Aktionären zu Gehaltsfragen für die Unternehmen bindend zu machen. Inzwischen wurde eine entsprechende Gesetzesinitiative vorgelegt. Dem französischen Staat gehört ein Fünftel der Renault-Anteile.
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