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Rebellen nehmen Soldaten gefangen

Rebellen nehmen Soldaten gefangen
(dpa)

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Libysche Rebellen haben bei Kämpfen gegen die Truppen von Staatschef Muammar al-Gaddafi im Westen des Landes nach eigenen Angaben mehr als ein Dutzend Soldaten gefangen genommen.

Ein Sprecher der Aufständischen sagte dem arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira am Montag, von den 14 Soldaten der Chamies-Brigade seien vier verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden. Bei den Kämpfen um die Städte Misurata und Al-Sawija habe es auf beiden Seiten Tote gegeben. Am Frontverlauf habe sich jedoch weder dort noch im Osten an der Küste etwas geändert. Dort sei die Schlacht um die Stadt Bin Dschawad noch nicht entschieden.

Öl-Reserven anzapfen
Die US-Regierung erwägt angesichts stetig steigender Ölpreise als Folge der Krise in Libyen ihre strategischen Ölreserven anzuzapfen. «Das ist bislang nur in sehr seltenen Fällen passiert», sagte der neue Stabschef im Weißen Haus, Bill Daley, am Sonntag (Ortszeit) dem US-Fernsehsender NBC. «Wir schauen uns unsere Optionen an, und die Reserven sind eine, die wir in Erwägung ziehen.» Vor solch einem Schritt müssten allerdings eine ganze Reihe von Faktoren überdacht und einbezogen werden.

Die Benzinpreise in den USA sind nach Angaben des US-Autoclubs AAA binnen eines Monats um mehr als zwölf Prozent gestiegen. Spritpreise sind ein empfindliches politisches Thema in den USA. Am Sonntag kostete die Gallone (3,8 Liter) unverbleites Benzin im Landesschnitt 3,50 Dollar (2,52 Euro). Der bisher höchste Durchschnittpreis wurde den AAA-Angaben zufolge im Sommer 2008 mit 4,11 Dollar pro Gallone bleifreies Benzin registriert. dpa

Dschumaa Ibrahim, ein Staatssekretär im libyschen Außenministerium, nannte es «nicht akzeptabel und illegal», dass französische und britische Diplomaten Kontakte zu den Rebellen im Osten des Landes aufgenommen hätten. Der einzige Ansprechpartner für die Regierungen dieser beiden europäischen Länder müsse die libysche Regierung sein, sagte er am Sonntagabend.

UN und EU senden Erkundungsteams

Angesichts der unübersichtlichen Lage und bürgerkriegsähnlichen Kämpfen schicken UN und EU Erkundungsteams nach Libyen. Der libysche Außenminister Mussa Kussa habe in einem Telefonat mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon der sofortigen Entsendung eines UN-Teams nach Tripolis zugestimmt, teilte ein UN-Sprecher am Sonntagabend (Ortszeit) in New York mit. Ein Team der Europäischen Union ist nach Mitteilung der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton bereits auf dem Weg nach Libyen. Unterdessen halten die Kämpfe in dem nordafrikanischen Land an. Vor allem entlang der Küstenlinie versuchen die Truppen des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi, an die Rebellen verlorene Städte zurückzuerobern.

Mit Hubschraubern, Kampfflugzeugen und Panzern griffen die Regierungstruppen nach Berichten des arabischen Senders Al-Dschasira am Sonntag mehrere von Aufständischen kontrollierte Städte an, darunter Bin Dschawwad, Tobruk, Ras Lanuf und Misurata. In Al-Sawija, 50 Kilometer westlich von Tripolis, wechselte die Front binnen Stunden mehrmals hin und her. Am Ende hätten die Gaddafi-Gegner die Angriffe abgewehrt, hieß es.

Die Entsendung des EU-Teams unter Leitung des italienischen Krisenhilfeexperten Agostino Miozzo dient vor allem der Vorbereitung des Libyen-Sondergipfels am kommenden Freitag. Die Gruppe soll in den nächsten Tagen prüfen, wie die 27 EU-Staaten weitere Unterstützung für die Menschen im Land leisten können.