Mehrere Container-Reedereien sind ins ins Visier der europäischen Wettbewerbshüter geraten: Die EU-Kommission verdächtigt sie der verbotenen Preisabsprache. Der Kartellverdacht trifft auch die größte Container-Reederei der Welt, den dänischem Konzern A.P. Møller Maersk. Sollte sich der Verdacht erhärten, dass die Unternehmen mit unlauteren Mitteln gegen Wettbewerber vorgehen und ihre Marktmacht missbrauchen, drohen ihnen hohe EU-Geldbußen von bis zu zehn Prozent ihres Jahresumsatzes.
Auf der Suche nach Beweisen durchsuchten Fahnder die Büros mehrerer Firmen, die im Linienverkehr mit Containertransporten aktiv sind, teilte die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mit und bestätigte die Razzien, ohne Namen zu nennen. Die Reedereien hätten offenbar untereinander Preise und Mengen für Linientransporte in und aus Europa abgesprochen. Es gebe Hinweise darauf, «dass die Firmen gegen europäisches Wettbewerbsrecht verstoßen haben, das Preiskartelle und den Missbrauch einer dominanten Marktposition verbietet».
Vorwürfe zurückgewiesen
Maersk bestätigte die Razzia, wies aber alle Vorwürfe wegen illegaler Preisabsprachen zurück. «Wir sind eindeutig der Auffassung, dass unsere Praxis in Übereinstimmung steht mit den Konkurrenzregeln der EU», sagte Maersk-Chefjurist Christian Kledal in Kopenhagen. Sein Unternehmen werde bei der «kompletten Aufklärung des Sachverhalts eng mit der Kommission zusammenarbeiten».
Preisabsprachen oder die Ausnutzung einer Monopol-Stellung zum Schaden von Konkurrenten oder Verbrauchern sind in der EU verboten. Allerdings betonte die Kommission, dass bisher nur ein Anfangsverdacht vorliege und Durchsuchungen noch kein Beleg für die Schuld der Firmen seien. Eine Frist für den Abschluss der Untersuchung gibt es nicht.
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