Als erste Maschine hob am Montag ein Airbus A330 von Sydney aus in Richtung Jakarta ab. Die Rückkehr zu einem planmäßigen Flugverkehr dürfte nach Angaben des Unternehmens allerdings noch bis Mittwoch dauern. Als Reaktion auf mehrfache Streiks hatte die Airline am Samstag und Sonntag ihre gesamte Flotte stillgelegt.
70.000 Passagiere saßen daraufhin in 22 Städten rund um den Globus fest. Erst ein Eingreifen der Regierung beendete den Stillstand. Ein von ihr angerufenes Schiedsgericht hatte Konzern und Gewerkschaften am Sonntag angewiesen, auf Arbeitskampfmaßnahmen zu verzichten und den Streit binnen 21 Tagen zu lösen. Sonst will das Gericht eine Entscheidung fällen.
Industrielles Buschfeuer
Die Fluggesellschaft rechtfertigte ihren waghalsigen Kurs am Montag. «Das war der einzige Weg, eine Entscheidung herbeizuführen», sagte Konzernchef Alan Joyce. Die Regierung blieb bei ihrer Kritik. Ministerpräsidentin Julia Gillard bemängelte, dass die Regierung erst drei Stunden vor dem Flugstopp darüber informiert worden sei. Das Finanzministerium sprach von einem «industriellen Buschfeuer», das hätte vermieden werden können. Auch aus der Wirtschaft wurde Kritik laut.
Die Ratingagenturen Moody’s und Standard & Poor’s deuteten die Möglichkeit einer Herabstufung der Bonität an und verwiesen auf den Schaden für die Marke Qantas, der durch den Flugstopp entstanden sei. Die Börse betrachtete dagegen die Fluggesellschaft als Gewinner. Der Aktienkurs schnellte um 4,3 Prozent in die Höhe.
Langer Streit
Der Streit mit den Gewerkschaften über Arbeitsbedingungen und Kürzungspläne bei Qantas zieht sich schon seit Monaten hin. Er eskalierte kürzlich, als das Unternehmen den Abbau von 1000 Stellen und zugleich den Kauf neuer Flugzeuge für umgerechnet rund 6,4 Milliarden Euro ankündigte.
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