In einer Rede vor Parlamentsabgeordneten der Regierungspartei GPC sagte der 69-Jährige am Samstag: «Ich verzichte auf die Macht und werde sie in den kommenden Tagen abgeben.» Die Ansprache wurde im staatlichen jemenitischen Fernsehen übertragen. Über Zeitpunkt, Motive und Umstände des angekündigten Rücktritts machte Salih keine Angaben.
Im Jemen verlangen Demonstranten seit Februar den Rücktritt des Langzeit-Präsidenten. Bislang war Salih trotz aller Bereitschaftserklärungen aber immer wieder im letzten Moment vor diesem Schritt zurückgewichen. Seit Ausbruch der Proteste gegen das Salih-Regime töteten Sicherheitskräfte nach Angaben der Opposition rund 500 Demonstranten.
Protestbewegung glaubt ihm nicht
Die Protestbewegung maß der Ankündigung des Präsidenten am Samstag keine Bedeutung bei. «Im allgemeinen glauben wir ihm nicht», sagte die am Vortag mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Aktivistin Tawakkul Karman dem Nachrichtensender Al-Dschasira. Man werde die «friedliche Revolution so lange fortsetzen, bis Salih die gestohlene Macht an das Volk der Revolution abgibt», fügte sie hinzu.
In der südlichen Hafenstadt Aden explodierte am Samstag vor einer Polizeiwache eine Bombe. Ein Soldat der Regierungstruppen seit getötet und sieben weitere verletzt worden, hieß es aus Sicherheitskreisen.
Zu Demaart
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