In seinen Filmen zeigt sich der Oscarpreisträger ebenfalls gern in kritischen Rollen – so wie jetzt wieder in «Money Monster». In dem Thriller von Jodie Foster, der am Donnerstag beim Festival Cannes gezeigt wurde, spielt er einen Fernsehmoderator, der Abgründe in der Finanzwelt aufdeckt.
«Wir haben uns anscheinend daran gewöhnt, dass irgendwelche Typen im Fernsehen erzählen, wie wir unser Geld investieren sollen», sagte der 55-jährige Clooney bei der Pressekonferenz neben Hollywoods strahlendem Liebling Julia Roberts, die im Film an seiner Seite spielt. Hinzu komme, dass Nachrichten und Unterhaltung immer mehr vermischt würden. «Das ist auch ein Problem.»
Kein Präsident namens Trump
Gefragt, wie die Finanzwelt unter Donald Trump aussehen könnte, musste Clooney – mit grauem Haar und leichtem Bart – nicht lange überlegen: «Es wird keinen Präsidenten Donald Trump geben. (…) Angst wird nicht etwas sein, das unser Land antreibt.»
In «Money Monster» wird Lee Gates (Clooney), Moderator einer TV-Finanzsendung, vor laufenden Kameras als Geisel genommen. Nicht die Muslime seien die Gefahr, sondern Leute aus der Finanzwelt, findet Entführer Kyle. Seine Ersparnisse hat er bei einem vermeintlichen Börsencrash verloren, so wie viele andere Anleger auch. An einem Nachmittag verschwanden 800 Millionen Dollar. Wie kann das sein? Wer sind die Verantwortlichen?
Kein Unfall
Oscarpreisträgerin Jodie Foster, die bereits bei «Der Biber» und «Das Wunderkind Tate» Regie führte, inszeniert «Money Monster» als Finanzthriller mit klaren politischen Tönen: Sehen sich Moderator Gates und seine Produzentin Patty (Roberts) anfangs noch als unschuldige Opfer, wird nach und nach klar, dass der Börsencrash kein Unfall war. Zusammen mit dem Entführer Kyle will nun auch Gates Antworten auf die drängenden Fragen bekommen.
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— Festival de Cannes (@Festival_Cannes) 12. Mai 2016
«Wir tragen eine Mitschuld an der derzeitigen Situation», fand Regisseurin Foster in Cannes und bezog sich auf ein Zitat im Film: Niemand beschwere sich, wenn er Gewinne an der Börse macht, heißt es da – bei Verlusten schreien aber alle auf.
So wie hier versucht Foster allerdings nicht nur die Finanzwelt auf einfachstem Niveau zu erklären. «Money Monster», der in Cannes außer Konkurrenz läuft, sucht meist nach ebenso schlichten Antworten: Da springen die Medien nur auf grelle Sensationen an. Die Verantwortlichen scheuen die Verantwortung. Und am Ende gehen die Zuschauer vor den Bildschirmen nach kurzer Zeit wieder zum Alltag über.
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