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Österreichs Bundeskanzler Faymann tritt zurück

Österreichs Bundeskanzler Faymann tritt zurück
(Reuters/Heinz-peter Bader)

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Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) ist am Montag zurückgetreten. Der Druck war zuletzt massiv gewachsen.

Seine Sprecherin gab in Wien bekannt, dass der Sozialdemokrat all seine Funktionen abgebe. Der Schritt erfolgte nach dem Sieg der rechtspopulistischen FPÖ bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Österreich Ende April. Faymann war seit Anfang Dezember 2008 österreichischer Bundeskanzler.

Am Montagvormittag kam es zwischen den SPÖ-Länderchefs und Werner Faymann zu einer Aussprache. Viele Genossen machen Werner Faymann für den Niedergang der SPÖ verantwortlich, was sich bei 20 Wahlniederlagen in seiner achtjährigen Amtszeit auch durchaus argumentieren lässt.

Rücktrittsforderungen

Faymann war nach der Niederlage seiner Partei in der ersten Runde der Bundespräsidentenwahl am 24. April mit Rücktrittsaufforderungen konfrontiert worden. Der steirische SPÖ-Vorsitzende Walter Steidl unterstrich seinen Frust mit der Aussage, dass ihm als Nachfolger «jeder recht» sei. Am 1. Mai wurde Faymann zudem gnadenlos ausgebuht – eine unschöne Szene, wie das Video unten zeigt:

Am 22. Mai entscheiden die Österreicher endgültig über einen neuen Bundespräsidenten. Der Kandidat der rechten FPÖ, Norbert Hofer, tritt dabei als klarer Gewinner der ersten Runde gegen den ehemaligen Grünen-Chef Alexander Van der Bellen an.

Der Sieg der Rechtspopulisten beim Vorentscheid galt auch als Protestwahl gegen die rot-schwarze Koalition, deren Bewerber deutlich gescheitert waren.

Faymanns Abgang war von einem massiven Medienrummel begleitet: